Frankie Cosmos – Close To Quietly
Den Gretas dieser Welt scheint es derzeit nicht an Engagement zu mangeln. Klar, als erstes denkt man an Greta Thunberg, die mit soviel Elan die Fridays For Future-Bewegung voran getrieben hat. Aber hinter den Namen Frankie Cosmos verbirgt sich auch eine Greta, nämlich die mit Kline als Nachnamen. Beide Gretas haben etwas gemeinsam, denn beide Elternteile sind Film-Regisseure.
Doch zurück zu Greta Klint, die sprudelt nur so über vor Ideen und deswegen hat sie schon unzählige Alben herausgebracht, wenn auch viele davon als digitale Songsammlung dienten. Rechnet man die sechs digitalen Werke und die „regulären“ vier Alben hinzu, ist „Close To Quietly“ das zehnte Werk. Doch damit nicht genug, jedes Album ist vollgestopft mit Songs. Das würde schon mal zu Ratlosigkeit führen, und ihr letztes Album „Vessels“ ließ mich irgendwie kalt zurück und mir blieb der Zutritt leider irgendwie verwehrt.
Das ist bei „Close To Quietly“ nun anders. Vielleicht weil die Songs so unbeschwert sind. Man kann sich richtig vorstellen, wie Greta Klint zuhause in der Hängematte liegt und ihr dabei die Songs in den Schoß fallen, sodass sie immer wieder in ihr Homerecording-Studio rennt und schnell die Einfälle einfangen muss.
Und so ist es eine herrlich bunte Songsammlung mit 21 Exponaten geworden. Die klingen ein wenig wie Isobel Campbell mit ein wenig Rock. Die Stimme ähnlich lieblich und der Songaufbau erinnert eher an Belle & Sebastians Momente mit Isobel als an ihren Solo-Platten. Aber gehen wir mal weg von den Referenzen, denn diese braucht man kaum. Die Musik von Frankie Cosmos ist eigenständig, dennoch vertraut und macht auch ungemein viel Spaß. Schon der Einstieg „Moonsea“ ist eine wahre Freude. Am Anfang denkt man ein wenig an Cardigans, und dann gibt es schönsten Jangle-Pop und das Schlagzeug scheppert und ganz nebenbei gibt es eine herrlich schöne Melodie.
Von diesen kleinen tollen Oden gibt es jede Menge, die manchmal leicht verträumt sind, und dazu jede Menge rasselbandige Songs. Und irgendwie sind es allesamt kleine Hits und ich habe hier den Eingang gefunden und fühle mich pudelwohl in diesem bunten Haufen, den Frankie Cosmos erschaffen hat.
Erschienen bei: Sub Pop / Cargo