75 Dollar Bill – I Was Real

75 Dollar Bill ist ein Duo aus New York, 2013 veröffentlichten sie die ersten Aufnahmen auf einer Kassette. Das klingt ungewöhnlich und passt dann wieder zur Band. „I Was Real“ ist ihr sechstes Album, und auch dieses bietet eher ungewohnte Klänge. Schon„Every Last Coffee Or Tea“ beweist das. Schon die Tatsache, hier ein Elf-Minuten-Stück zu platzieren, verdient Respekt für den Mut. Zumal hier sehr mantramäßig die Desert-Blues-Gitarre gespielt wird und dazu im Hintergrund andere orientalische Klänge sich formieren, aber dieses Stück entwickelt dennoch einen guten Sog.

„C.Ort T. – Ver-So“ folgt danach, und auch dieser klingt eher wie ein kalter vernebelter Wüstentraum, und die Konturen lassen sich schwer greifen. Erst bei „Tetuzi Akiyama“ wird es kompakter und rockiger, aber nicht zwingend konventionell. Die Musik hat noch immer etwas Ungewohntes, und das, obwohl der Song die Schiene nicht verlässt. Dass die Musik für unsere Ohren ein wenig ungewöhnlich anmutet, liegt daran, dass Musiker Che Chenhat in Mauretanien Musiktraditionen aus der Region erforscht.

Das macht sich bemerkbar, und dennoch gibt es auch Referenzen zu Rock aus westlichen Gefilden, ohne dass sie sich einem aufdrängen. Das ist auch positiv zu betrachten, denn die Musik kommt ohne konventionelle Strukturen aus, und das macht „I Was Real“ von 75 Dollar Bill so interessant.

Erschienen bei: Glitterbeat / Indigo

75dollarbill.bandcamp.com/album/i-was-real