Indochine – Babel Babel
In ihrer Heimat Frankreich füllen sie ganze Stadien und bei uns sind sie noch immer unbekannt. Selbst die Marketing-Idee, sie als „Die Depeche Mode aus Frankreich“ zu vermarkten erfüllte nicht den gewünschten Zweck. Dabei ist diese schmeichelhafte Aussage gar nicht so falsch.
Vor allem muss man auch bedenken, dass es Indochine fast genauso lange gibt, wie die britischen Stars. Bereits im Mai 1981 fanden Sänger Nicola Sirkis und Dominique Nicolas zusammen und ein paar Monate stießen die Zwillingsbruder Stéphane und Dimitri Bodiansky hinzu. Das war die Geburtsstunde von Indochine. Schon ihr Debüt-Album „L’aventurier“ platzierte sich in den Top Ten. Mittlerweile haben sie in Frankreich über 7 Millionen Platten verkauft und gehören damit zu den bekanntesten Acts dort. Sie haben einen außergewöhnlichen Status erreicht.
„Babel Babel“ ist ihr neustes und mittlerweile elfte Studio-Album und ähnlich wie die Bibel-Geschichte von Babel. Auch hier wird ordentlich was aufgebaut. Denn dass Album braucht Platz und deswegen besteht aus 2 CDs oder 3 Vinyl-Platten. Von der Gründungszeit ist nur noch Frontmann Nicola Sirkis übrig und mit seiner vier anderen Mitstreiter, bietet er weiterhin sehr eingängige Melodien, die wieder Hits für die ganz großen Bühnen sind.
Musikalisch bleiben sie sich auch treu und spielen Pop-Musik, die in den achtziger Jahren erfolgreich gewesen ist. Nur klingt diese Variante nicht angestaubt und ja auch kann man Depeche Mode heraushören. Es ist also viel Synthie-Pop und Wave-Sounds zu hören und auch wenn die Anzahl der Songs recht groß ist, kann man nur wenige Momente ausmachen, die vielleicht ein wenig schwächeln.
Ebenfalls positiv ist dass sie sich in den letzten Jahren sich klanglich auch geöffnet haben und so gibt es auch alternative Gitarrenmusik zu hören. Man muss gestehen dass Indochine auf „Babel Babel“ hier sich nicht selbst neu erfinden, aber sie bleiben sich treu. Der Erfolg gibt Indochine Recht, nur bei uns muss der Durchbruch folgen.
Erschienen bei: Sony