Japanese Breakfast – For Melancholy Brunettes (& Sad Women)
Japanese Breakfast erleben seit einer gewissen Zeit einen Höhenflug. Spätestens seit dem Album „Psychopop“ hat die Band um die Musikerin Michelle Zauner, Kritiker genauso erreicht wie die Hörerschaft. Zudem ist es Michelle Zauner gelungen mit Memoiren „Crying in H Mart“ sich in der Bestseller-Liste der New York Times über ein Jahr lang zu halten.
Da kann man schnell die Bodenhaftung verlieren, vielleicht singt sie deswegen folgende Zeilen: „I was flying too close to the sun, and I realized if I kept going I was going to die“. Waren die ganzen Vorgänger-Werke meist von einer Vielvalt geprägt und gaben auch den einen oder anderen Hit frei, so ist es bei „For Melancholy Brunettes (& Sad Women)“ anders. Der Name ist durchaus Programm, aber der Kopf bleibt beim hören nicht betrübt hängen.
Der Schwermut wird bei den vorliegenden Songs immer mit Grandezza und Glanz bestückt ohne jedoch in Kitsch abzudriften. Es ist Schönklang, den man bei den abgedunkelten Songs hören kann. Zudem kommen die Lieder auch gerne sanft daher und dennoch sind die Songs herrlich dezent angeraut in ihren Arrangements. Dazu sind viele Augenblicke auch ein wenig verträumt wie „Little Girl“ und dennoch sind die Lieder immer auf den Punkt und verlieren sich nicht. Sie bekommen nur den Raum, denn sie brauchen.
Auch sonst achten Japanese Breakfast darauf, dass die Songs alles auf dem Weg mitkommen, was nötig ist. Mal herrlich schwelgerische Momente wie bei „Orlando In Love“ und dann auch klassischer Americana-Country „Men In Bars“. Dabei sind die Songs immer gut arrangiert, ob beim IndieRock-Song „Picture Window“ oder ein feines Füllhorn , wie beim Schlußsong „Magic Mountain“. Eines verbindet aber alle Songs, es schwingt immer eine leichte Melancholie mit und dass macht „For Melancholy Brunettes (& Sad Women)“ dann auch so besonders schön.
Erschienen bei: Dead Oceans / Cargo