Johnny Cash – Songwriter
Man kann den Erben von Johnny Cash ein Lob aussprechen, denn sie betreiben sein Nachlass nicht als Gelddruckmaschine. „Songwriter“ ist erst dass fünfte posthume Album von dem 2003 verstorbenen Johnny Cash.
Dabei war der „Man in Black“ gerade zum Ende seiner Lebzeiten Erfolgreich. Wobei er um 1993 ohne Plattenvertrag dastand und seine Karriere vorbei schien. Doch er traf auf Produzent Rick Rubin und so entstanden seiner Serie namens „American Recordings“, die eine ganz neue Facette von ihm freilegten.
Die Songs auf „Songwriter“ sind genau 1993 entstanden, als der Country-Sänger nicht wusste, wohin die Reise gehen soll und war in einer tiefen Krise. Man muss es auch klar sagen, man dachte dass seine Zeit vorbei sei. Vielleicht ist dass auch der Grund weshalb die elf Lieder doch musikalisch sich an bewährten Country-Sound orientierten.
Es blieb bei vielen seiner Songs seinem damaligen Stil treu, wie bei „Poor Valley Girl“. Dieser Song ist aber auch ein guter Beweis wie gut er Geschichten erzählen konnte. Bei „Spotlight“ wagt er mehr, so hört man auch Streicher und mal eine Orgel. Bei diesem Lied sind die Arrangements erstaunlich offen und ungewohnt für ihn, zu diesem Zeitpunkt. „Have You Seen Benn“ ist auch großzügiger gestaltet.
„I Love You Tonite“ ist eine Ballade, die einen auch zu Herzen geht. „Have You Ever Been To Little Rock?“ ist dann auch ein typischer Cash-Country-Song. Mit „Drive On“ und „Like A Soilder“ sind auch zwei Lieder dabei, die später auf der „American Recordings“-Serie wieder Verwendung fanden. Es zeigt aber auch dass die meisten Songs auf „Songwriter“ am Ende dann doch für die Serie nicht reichten. Auffallend ist aber dass seine Stimme bei diesen Aufnahmen noch vital klingt.
Unter Strich, lohnt sich „Songwriter“ dann doch, auch wenn es nicht die stärksten Songs seiner Karriere zu finden sind.
Erschienen bei: Universal