Ride – Interplay

Ride haben sich 1988 gegründet und ihre Karriere nahm einen ordentlichen Schub auf, als sie von dem Creaton-Label-Gründer und britische Musik-Ikone Alan McGee entdeckt wurde. Dieser nahm sie dann umgehend unter Vertrag. Ihr Debüt „Nowhere“ erschien dort und gilt als Meisterwerk. Shoegazing und geschichteter Noise ist der Bestandteil des Debüts und auch der Band.

Beim Nachfolger „Going Blank Again“ ist eine Großtat, die gerne ein wenig übersehen wird. 1996 war die Luft raus, „Tarantula“ zeigte eine Band, die irgendwie der Antrieb fehlte und irgendwie war die Musikwelt auf den Battle zwischen Blur vs. Oasis konzentriert. Ride lösten sich auf.

2014 kündigten sie ihr Comeback an und „Interplay“ ist das siebte Album ihrer Karriere und das dritte nach ihrer Reunion. Eines schon vorweg, es ist nicht ihr stärkstes Album geworden, was man aber auch nicht erwartet. Musikalisch passiert durchaus viel und es lässt sich nicht einfach einem Genre einordnen. Wobei man sagen kann dass sie weiterhin britische Rockmusik machen, der noisig ist und irgendwie kann man auch weiterhin wunderbar auf die Schuhe schauen. Aber sie zeigen sich manchmal klanglich auch versöhnlicher und auch die Melodien sind gerne größer.

So sind Songs wie „Peace Sign“ fast schon hymnisch und ist schon fast Stadion-tauglich, sofern die Musik von Ride dafür geeignet ist. „Light In A Quit Room“ ist nur am Anfang ruhig, endet dann aber im Wall Of Noise-Sound. Bei „Monaco“ zeigen Ride eine neue Seite, Synthie Pop, so wie es Editors bei ihrem dritten Album serviert haben und so eine Referenz auch zu achtziger Helden wie die jungen Ultravox bieten.

In Songs wie „Midnight Rider“ kann man auch Momente von Black Rebel Motorcycle Club oder dem Debüt von Glasvegas heraushören. „Portland Rocks“ hingegen klingt wie eine Rückkehr zu den ersten beiden Platten, geschichtete Gitarrenklänge, krachig und dabei doch eine bittersüße Melodie die sich hinter der Klangwand versteckt. Sicherlich der stärkste Song auf „Interplay“.

Erschienen bei: PIAS / Rough Trade

https://www.thebandride.com/