Nouvelle Vague – Should I Stay Or Should I Go?
Ich war 2004 in Frankreich auf dem „La Route Du Rock“-Festival zu Presse-Gast. Wie es auf dem Open Air üblich ist, redet man über Acts die dort auftreten. Auch eine Band namens Nouvelle Vague waren auf dem Timetable zu finden und viele Besucher waren euphorisch. Mir sagten sie nichts, aber man erzählte mir dass sie Punk, Post-Punk und New Wave Hits covern und dass auf eine ungemeine charmante Weise.
Als ich dann Stücke wie In A Manner Of Speaking“ von Tuxedomoon oder „Too Drunk to F..k“ von den Dead Kennedys hörte, verführten diese einen so gekonnt in Latin-Esay Listing-Sound. Wie aber immer bei solchen Cover-Konzepten ist die Idee irgendwann ausgereizt. Mittlerweile haben die beiden Masterminds Marc Collin und Oliver Libaux mit „Should I Stay Or Should I Go?“ dass fünfte Album herausgebracht. Um es schon vorweg zu nehmen, so mitreißend wie bei „Too Drunk Too F..k“ werden sie auch diesmal nicht mehr.
Das Konzept ist aber das gleiche geblieben. Wobei bei der Songauswahl haben sie diesmal viele Synthie-Pop-Klassiker der Achtziger hier versammelt. Musikalisch werden die Song grundsätzlich im Band-bekannten Sound umgesetzt. Doch ein wenig anders ist es diesmal doch, denn bei einigen Stücken wie beim The Clash-Titelstück . Es kommt ein wenig im Reggae-Sound daher um dann ein wilden Ska-Galopp einzulegen. Das theatralische liegt hier in dem Gesang von Bijou, die das R rollt und fast wie ein Zirkus-Direktor durch den Song führt.
Der Dead Or Alive-Hit „You Spin Me Round“ kommt eher wie ein Big Band-Swing Sound daher und Sängerin Aionya, hält dem Sound statt, aber es ist auch ein Stück wo Nouvelle Vague mal über die Strenge schlagen. Einer der besonderen Momente der Band ist es ja immer wenn sie sie ruhiger und ein wenig verträumt klingen, wie bei der Bauhaus-Interpretation von „She´s In Parties“ und auch „The Look Of Love“ von ABC gewinnt durch das schwelgerisches hinzu.
Klasse ist auch „Only You“ von Yazoo, welches ein kräftigen Beat hat und lieblich arrangiert ist. Fast schon psychedelischer -Jazz mit Sprachfetzen haben sie dem Blondie Hit „Rapture“ herausgekitzelt, dafür fehlt der markante Rappart. Nouvelle Vague ist mit „Should I Stay Or Should I Go?“ zwar nicht ihr stärkste Album gelungen, aber sie haben es geschafft dass man dennoch mit Begeisterung, dass bewährte Konzept folgt.
Erschienen bei: PIAS