Max Andrzejewski´s Hütte – Reduce

Ich stamme ja richtig vom Land und in meiner Sturm und Drang Zeit so um die Volljährigkeit. Zu dieser Zeit fanden Party irgendwo auf dem Land, in alten Scheunen oder Hütten stand. Doch Max Andrzejewski´s Hütte ist kein Jugendpartytreff auf dem flachen Land, sondern ein Quartett, welches auch keine Partymusik zelebriert.

Der Kopf ist Max Andrzejewski und diesen kann man durchaus als einer der wichtigsten Protagonisten der jungen deutschen Experimentiermusikwelt bezeichnet werden und das kann man auch bei dem vierten Album „Reduce“ erleben. Es ist eine Jazz-Platte geworden, die aber nicht wie ein wilder unkontrollierter Ritt ist.

Manchmal ist es auch erstaunlich wie ruhig musikalisch Wagnis sein kann. Der Opener „Fließen“ zieht langsam seine Bahn, nur das Saxophon will sich hier nicht richtig unterordnen. Beim nächsten Stück „Risse“ bricht der Sound langsam auf und ist dennoch erstaunlich geordnet. Und man muss feststellen dass sich das Album nicht erbricht in wilden unkalkulierbaren Klängen. Es wird darauf geachtet dass die Songs immer fließen und nicht über den Deich schwappen. Es werden Wellen geschlagen und diese auch gerne dezent gebrochen.

Wagnis ist auf jeden Fall vorhanden, aber dass ganze mit einem Anspruch immer ein wenig Kontrolle dabei ist. Klingt im ersten Moment eher nach Hasenfuss-Mentalität, doch dass ist es nicht. Gerade weil Max Andrzejewski und sein Mitstreiter schon soviel ausprobiert und es ist eine größere Kunst Experimente im kleinen aufleben zu lassen, als wild aufbäumend dieses verpuffen zu lassen.

Erschienen bei: Fun in the Chruch / Believe

https://maxandrzejewski.bandcamp.com/