Beirut – Hadsel

Kaum ein Musiker ist so ein musikalischer Weltenbummler wie Zachary Francis Condon. Mit seiner Band Beirut hat er schon viele Songs aufgenommen, die musikalisch einer Region der Welt zugeordnet werden können.

Man denke nur an das großartige Debüt „Gulag Orkestar“, wo er osteuropäische Klänge aufgenommen, aber auch Brandenburg oder Prenzlauer Berg ein musikalisches Denkmal gesetzt hat. Auch Italien und Nantes in Frankreich wurden verewigt. Immer geschieht das feinsinnig und kommt in typischem Beirut-Sound daher.

„Hadsel“ ist das sechste Album, und mit diesem haben sie Norwegen im Fokus. Er flüchtete nach Norwegen, um sich zu erholen, denn Zach Gordon musste seine letzte Tour vorzeitig abbrechen, da er erkrankt und erschöpft war. Hinzu kamen Selbstzweifel, überhaupt noch Musik machen zu können, aber er hat sich in der norwegischen Gemeinde Hadsel ausgeruht und am Ende wieder berappelt. Deswegen hat der Weltenbummler sein neues Werk „Hadsel“ alleine dort aufgenommen.

Diese Gemeinde hat ein bisschen mehr als 8000 Einwohner und liegt im Norden des Landes. Wer jetzt vermutet, die Musik klinge kalt und vielleicht auch erschöpft, der irrt sich. „Hadsel“ ist einer seiner stärksten Langspieler geworden. Dabei liegt die besondere Kunst wieder in den Arrangements, und diesmal ist eine Orgel, die in der gemieteten Hütte stand, der Hauptakteur. Sie klingt wie eine Kirchenorgel und gehört dem örtlichen Kirchen-Organisten der Gemeinde.

Dieses sorgt dafür, dass „Hadsel“ wie ein Unikat klingt und auch etwas Andächtiges hat und sich als guter Begleiter in der dunklen Jahreszeit auftut. Aber es findet auch wieder eine Ukulele Platz auf diesem Album, wie bei „Island Life“, oder mal eine Trompete bei „So Many Plans“, und selbst der Drumcomputer bei „Baion“ ist stimmig.

Erschienen bei: Pompeii Records

https://www.beirutband.com/