Jaakko Eino Kalevi – Chaos Magic

Vor kurzem habe ich in einem sozialen Netzwerk gelesen, dass Italo-Disco der gerade angesagte Sound bei jungen Leuten und Clubgängern in Berlin sein soll. Zum besseren Verständnis wurden noch ein paar Hörbeispiele aktueller Stücke vorgetragen. Unter diesem Beitrag wurde dann wild diskutiert, ob das wirklich Italo-Disco-Sound ist. Viele sahen es nicht und verwiesen auf die 80er Jahre, das glorreichen Jahrzehnt dieses Genres.

Den Finnen Jaakko Eino Kalevi kann man durchaus als stilistisch vielseitig bezeichnen, und dieser hat auf seinem neuen Album seine Vorliebe für Italo-Disco offengelegt. Wenn man nochmal den Beitrag in dem sozialen Netzwerk betrachtet, dann hat es nichts mit den eingeblendeten Tracks gemeinsam. Aber Stücke wie „Trouble Man“ oder „Dinos Deo“ hätten auch in der Hochphase in den Jahren 1985 – 1987 bestimmt große Bobachtung gefunden. Wobei man sie nicht mit solchen Hitparaden-Acts wie Baltimora oder Silver Pozolli vergleichen kann.

Beim Titelstück nähert sich der Finne dem funkigen Jazz an, und bei „Drifting Away“ vermengt er Easy Listening mit leichter Gothic-Romantic und klingt wie Style Council mit Schwermut. „Palace In My Head“ ist dann wirklich düsterer Pop. Ja, ein wenig Wehmut und Melancholie sind oft in seinen aktuellen Liedern fein darüber geraspelt. Nicht zu viel, denn am Ende ist „Chaos Magic“ doch ein Indie-Pop Album, welches auch cheesigen und herrlich zerlaufen Synthie-Sound zu bieten hat, der halt auch Italo-Disco in sich hat. Manchmal, wie bei „Galactic Romance“, ist es auch Cosmic-Disco meets Amanda Lear. Klingt komisch und zeigt auch, wie vielseitig „Chaos Magic“ ist, aber es passt und wirkt auch authentisch.

Erschienen bei: Weird World / Domino

https://jaakkoeinokalevi.com/