Spiritualized – Everything Was Beautiful

Jason Pierce hatte sich eigentlich schon verabschiedet von dem Bandkonzept und wollte somit eigentlich keine Musik mehr unter dem Namen Spiritualized herausbringen. Er wollte seine Musik losgelöst von einer Band herausbringen. Wobei er genau das mit Spiritualized ja schon seit der Gründung eh schon gemacht hat.

Spätestens seit ihrem Meisterwerk „Ladies And Gentlemen We Are Floating In Space“ aus dem Jahre 1997 waren die Songs weg vom schnöden Irdischen. Seitdem haben sie dieses Album nicht mehr übertreffen können, was aber auch eine echte Sensation wäre, aber jedes Album spielte sich in deren eigener, großartiger Liga ab. Da reiht sich auch das neueste „Everything Was Beautiful“ ein.

Schon die Tatsache, dass Jason Pierce hierfür elf verschiedene Studios genutzt hat und dass er Streicher, Chöre und Bläsergruppen eingeladen hat, zeigt, dass er lieber klotzt, anstatt sparsam zu kleckern. Man muss aber auch gestehen, dass er 16 Instrumente selbst eingespielt hat. Da bemerkt man, dass Pierce ungemeine Ambitionen hat, und sicherlich werden die Songs nicht bei allen Ohren auf Verständnis stoßen. Denn die sind noch immer ungemein großspurig arrangiert und haben natürlich das schnöde Irdische auch diesmal wieder verlassen.

Dennoch muss man gestehen, dass die Songs aber kompakter daher kommen. Schon der Opener „Always Together With You“ zeigt es, dieser Song hat sogar etwas klassisch Rockiges an sich, und auch eine Melodie zeigt sich ganz offenherzig. Doch dann bricht der Song doch aus, lässt einem Saxophon freien Lauf und entwickelt sich zu einer Rock-Jazz Sause, die einen mitnimmt. Was auch ungewohnt klingt, ist, dass Spiritualized diesmal sogar ein wenig Americana-Folk mit einbringen, wie man bei „Crazy“ hören kann, Dieses Album zeigt sich diesmal recht bodenständig und bleibt dennoch nicht starr am Boden kleben. Und so wagen die Songs dann doch immer wieder auszubrechen und Richtung Space zu entfliehen.

Am Ende ist „Everything Was Beautiful“ dann aber auch ein weiteres Highlight in der geschmackvollen Karriere von Jason Pierce.

Erschienen bei: PIAS / Rough Trade

www.spiritualized.com