Fooks Nihil – Tranquilty

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Bands noch immer ihre Inspiration aus den sechziger Jahren ziehen. Dabei sind die Bands erst nach diesem Jahrzehnt geboren und können die Musik eigentlich nur aus der elterlichen Plattensammlung kennen. Als vor zwei Jahren Fooks Nihil mit dem gleichnamigen Album herauskam, ist eine weiteere Band mit diesen Merkmalen hinzu gekommen.

Nun ist der Nachfolger „Tranquilty“ da, und hier verfeinern sie ihre Retro-Musik spürbar. Dabei haben sie eine Vorliebe für die kalifornische Sonne und deren Sound, und diese kommt noch direkter zum Vorschein. Das bedeutet, man hört dezente Surf-Musik ohne Klischees, aber die Leichtigkeit, die man in dieser Musik findet, wird eben transportiert.

Doch ganz so fröhlich ist die Musik auch nicht, denn es ist immer ein gewisser psychedelischer Folk-Pop und auch eine Prise Chamber-Pop zu finden. Beat-Sound mit markanten Gitarren wie bei „Loveley Girl“ gibt es auch. Dass Westcoast Gitarrensound dabei ist, verwundert nicht. Ebenso wenig, dass dieser sicherlich am meisten Platz einnimmt. Logisch, dass man auch ein wenig The Beach Boys spürt, aber auch Bands wie The Zombies, manchmal The Byrds oder ein wenig The 16th Floor Elevators.

Klar, dass man hier jetzt eigentlich nichts Neues, hört, denn das Feld hat schon im besagten Jahrzehnt gute Erträge gebracht. Aber es ist bei diesen Genres noch immer umtriebiges Saatgut im fruchtbaren Boden, so dass es immer noch genug Bands nähren kann. Manchmal passiert es, dass dann so eine gute Band richtig gut gedeiht und ein stimmiges Album herausbringt. Dass Fooks Nihil aus Frankfurt am Main kommt, verwundert dann ein wenig, zeigt aber, wie gut das Saatgut ist.

Erschienen bei: Unique / Membran

fooksnihil.com