Der Butterwegge – Butterbande

In Zeiten, wo die gute Butter teurer denn je ist, kommt das neue Album von Der Butterwegge um die Ecke. Dieses heißt dann auch noch „Butterbande“, bei den Preisen ist das ja eine Aufwertung. Doch wenn sich jemand Der Butterwegge nennt und dann auch noch dieses Produkt nennt und dann auch noch die Tatsache, dass es sich hierbei um Punkmusik handelt, dann ist man schon skeptisch.

Denn beim Fun-Punk kann auch viel schief gehen. Und manchmal ist er dicht an diesem Genre, und Spaß soll die Musik des Musikers, Produzenten und Politikers ja bringen. Ja, richtig gelesen, Der Butterwegge ist aktiv bei „Die Partei“, und das beißt sich nicht. Diese Kombination funktioniert ganz gut, denn der Punk hat Humor, und dennoch gibt es hier viele wichtige Aussagen, die der Butterwegge übermittelt.

So bittet er um Respekt und sagt, dass wir alle Menschen mit Menschenhintergrund sind. Klarer kann man es nicht sagen, jedem Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Auch sonst hat er das Herz auf dem richtigen Fleck, und dennoch besingt er auch menschliche Schwierigkeiten wie Angst und Depression. Dabei ist das besonders Schöne, dass er textlich nicht komplex daher kommt oder plump Parolen plärrt. Musikalisch sind auch jetzt keine wilden Kniffe zu erwarten, und das passt wunderbar.

Man erlebt soviel Spaß bei der Arbeit, und das ergießt sich in simplen Aufbauten, und so dürfen auch grölende mehrstimmige Gesänge auftauchen. Und auch klischeehaft mal 1,2,3,4 gerufen werden. Auch ein alberner Ska-Ryhtmus macht diese Platte nicht kaputt. Es soll Spaß machen und wird vermutlich eher den alten Punker überzeugen, der mit den Toten Hosen groß geworden ist, und nicht den aktuellen Punk, der im Jugendzentrum Pogo tanzt. Manchmal denkt man beim Hören dieses vierten Albums, an Olli Schulz, wie er eine unterhaltsame Punk-Platte aufnimmt. Was auch daran liegt, dass die Stimmen sich durchaus ein wenig ähneln.

Erschienen bei: Weird Sound

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