Frank Turner – FTHC

Das gute Gewissen des Punk ist zurück! Gut, richtig weg war Frank Turner ja nicht. Vor zwei Jahren hat er gemeinsame Sache mit NOFX gemacht, bei der sie sich gegenseitig gecovert haben. Drei Jahre aber liegt sein letztes Album „No Man´s Land“ zurück, und das verwundert.

Denn man muss sagen, dass Francis Edward Turner genug Zeit gehabt hat. Denn man hatte ja eine Zeit lang das Gefühl, dass er dauerhaft auf Tour war, nur Corona hat ihn ausgebremst. Deswegen hat man schon früher mit einem regulären Album gerechnet. Aber eine Verschnaufpause sei ihm gegönnt, und vielleicht ist diese Unterbrechung auch die Erklärung dafür, dass man den Eindruck gewinnt, dass diese Platte wirklich voller Energie geladen ist. Und wenn man dann noch weiß, dass „FTHC“ übersetzt Frank Turner Hardcore bedeutet, dann versteht man die musikalische Rückbesinnung.

Er geht zwar nicht soweit wie zu seiner Zeit bei der Band Million Dead, und so gibt es auch diesmal seine typischen Folk-Rock-Songs wie „The Work“ die gewohnt ein mittelschnelles Tempo haben und Melodien, die beeindruckend groß sind. Das sind dann auch die Songs, die Frank Turner zu einer Größe im Punk gemacht haben. Doch diesmal gibt es auch mal klare und wirklich druckvolle Songs die ordentlich Wut haben, aber nicht unkontrolliert hingerotzt sind. Denn Frank Turner kann Songs schreiben, die halt auch eindringlich sind.

Am markantesten ist dabei sicherlich der Albumöffner „Non Serviam“. Da ist man verwundert, mit wie viel Wut und wie laut der Brite doch schreien kann, und man kann sagen, dass es schon wirklich Hardcore ist, was dieses Werk eröffnet. So vital hat er lange nicht mehr geklungen, aber auch mit dem folgenden „The Gathering“ ist noch genug Dampf vorhanden, trotz des leicht schunkeligen Sounds. Aber auch hier zeigt Frank Turner, dass man ihn nicht nur beim sanften Gesang verordnen sollte. Wobei es auch diese Momente gibt, und auch die schätzt man.

Und beim Hören von „FTHC“ freut man sich auf die Festivals und auf ein Frank-Turner-Konzert.

Erschienen bei: Xtra Mile Recordings / Universal

frank-turner.com