Sasami – Squeeze

Das Debüt „Sasami“ von Sasami ging vor drei Jahren irgendwie unter, deswegen ist man verwundert, dass das zweite Album „Squeeze“ dafür sorgt dass man sich ordentlich die Ohren reibt. Dabei hätte man es ahnen können, dass die Musik von Sasami Ashworth durchaus auf klassische Konventionen pfeift. Immerhin hat sie mit ihrer ehemaligen Band Cherry Glazerr wüsten Indie-Rock mit ordentlich noisigem Garage-Punk gespielt und viele Menschen entzückt.

Jetzt ist, wie gesagt, ihr zweites Solo-Album da, und das hat es in sich. Es ist beeinflusst von einem japanischen Götterwesen namens Nure-onna, das man auch auf dem Cover findet. Sieht ein wenig abstrakt aus, und so ist die Musik auch. Dennoch hat es auch gerne etwas sinnlich Weibliches an sich, doch die Musik ist ein echter Brocken, der von einem auf den anderen Augenblick überraschen und überwältigen kann. Das versteht man beim ersten Durchlauf nur bedingt, denn man kann keine klare Richtung erkennen.

Gleich beim Opener“Skin A Rat“ donnern einem Nu-Metal-Sounds um die Ohren. Da ist man erschrocken, denn dieses Genre hat ja einen etwas schalen Beigeschmack, doch Sasami tischt dieses Genre so frisch auf, dass man mitgerissen wird. Es folgt „The Greatest“, und dieser ist ein Folk-Song, bei dem ihr Gesang lieblich ist, und im Hintergrund gibt es leichten Rock-Lärm. Nach mehreren Durchläufen hat man schon einen der Hits des Jahres gefunden: „Say It“ ist krachender Industrial-Sound mit einem poppigen Kern. Mit „Call Me Home“ kommt dann noch ein saftiger Folk-Pop-Song hinzu. Bei „Make It Right“ macht sie dann nochmal ein Alternative-Rock-Fässchen auf, um dann im Anschluss ein Metal-Hardrock-Hybrid-Monster namens „Sorry Entertainer“ von der Leine zu lassen.

Direkt darauf folgt mit „Squeeze ft. No Home“ ein paranoides Rockstück. Doch es geht noch ungewöhnlicher zu mit „Feminine Water Turmoil“, da gibt es sogar klassische Musik und düstere Folk-Variante, und das Schlusslied „No A Love Song“ besticht durch langsam malmenden Post-Rock. Erstaunlich, wieviel Vielfalt auf „Squeeze“ sich befindet und noch mehr, wie gekonnt die Stimme von Sasami hier durch die ganzen Sounds gleitet. Großartig und mutig.

Erschienen bei: Domino Records

sasamiashworth.com