Total Hip Replacement – Anyankofo

„Anyankofo“ heißt übersetzt „Freunde“, und das ist doch etwas, das grundsätzlich immer gefragt ist, nach zwei Jahren Pandemie und jetzigem Ukraine-Krieg noch viel mehr. Freunde sind wichtig, auch bei dem dänischen Kollektiv. Man hat ja auch Vorteile, denn Freunde sind eine Bereicherung und bringen einen dazu, seine Sichtweise zu ändern.

Gut, die Dänen sind eh ein Kollektiv, da gibt es bekanntermaßen viel Austausch und ebenso viele Sichtweisen. Trotzdem haben sie auf ihrer dritten Langrille nun „Anyankofo“, also Freunde, ins Studio geholt. Die bekanntesten Namen sind sicherlich folgende: Pat Thomas ist etwas, was man als lebende Legende bezeichnet, denn er hat die afrikanische Highlife Musik neu kultiviert, Aber auch Rocky Dawuni ist bekannt, denn der Reggae-Star war schon für einen Grammy nominiert, und Asi Renie bringt Soul-Pop in dieses Konvolut hinein.

Man erkennt an diesen Zeilen, dass Total Hip Replacement ihren Blickwinkel nochmal erweitert haben, und „Anyankofo“ beweist, dass man hier nicht in Genres denkt. Dabei ist die eigentliche Stärke dieser Platte, das man ihr diese Vielfalt nicht aufzwingt und man den zwölf Songs nicht anhört, dass hier so viele Menschen mit unterschiedlichen Vorlieben und musikalischer DNA am Werke sind. Denn trotz Genre-Einschlägen, wie erwähntes Highlife und Soul, gibt es auch immer kleine Pop-Melodien.

Der gemeinsame Nenner bleibt dann aber doch Reggae und Dub, und diese lassen sich nie hetzen und haben meist Sonne im Blut. Wenn man so etwas liest, klingt es nach dem immer gut gelaunten Reggae-Klischee. Doch wie so oft beim Reggae, ist in den Texten viel Kritik versteckt, und so wird auch viel soziale Kritik mit eingestreut. Aber es geht der zehnköpfigen Band hier zuerst um Liebe und vor allem auch um Freundschaften.

Erschienen bei: Total Hip Records

www.totalhipreplacement.dk