The Jazz Butcher – The Highest In The Land

Man muss schon zugeben, die Band The Jazz Butcher sind nie wirklich über den Insidertipp herausgekommen. Dabei hat die Band eine lange Geschichte vorzuweisen. So gründeten sich The Jazz Butcher schon 1982 in Oxford, und ein Jahr später erschien ihr Debüt „In Bath Of Bacon“. Seitdem waren sie immer eine gewissen Konstante zwischen britischem Gitarrenrock und Indie-Pop mit Hang zum Jangle-Sound.

Doch der große Erfolg blieb der Band verwehrt, auch als in den Neunziger Jahren das Creation Label den BritPop quasi erfunden hat. Da blieben sie recht lange bei diesem Label und wurden auch nicht herausgeworfen, als die Produktion von „Loveless“ von My Bloody Valentine das Label beinahe in den Bankrott getrieben hatte. Im Jahr 2000 gab es das letzte Album, und erst zwölf Jahre später taten sich The Jazz Butcher nochmal zusammen, und so gab es ein feines kleines Comeback-Album namens „Last Of The Gentleman Adventurers“ vor zehn Jahren.

Nun ist mit „The Highest In The Land“ das letzte Album der Band erschienen. Der Grund für die letzte Episode ist, dass der Kopf der Band, Patrich Huntrods, letztes Jahr im Oktober aufgrund eines Herzinfarktes mit 63 Jahren verstorben ist. Deswegen ist „The Highest In The Land“ das posthume Werk, und im ersten Moment ist es schon ein wenig beklemmend, diese Songs zu hören. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb die Songs am Anfang eher zurückgezogen wirken. Doch sie öffnen sich dann und klingen wie Acts aus deren Umkreis wie Prefab Sprout oder Orange Juice und deren Frontmann Edwyn Collins.

Manchmal lärmen die Gitarren herrlich dezent gegen den Strich wie bei „Sebastian´s Medication“, aber auch sehr in sich ruhende Songs wie das an Americana Musik erinnernde „Never Give Up“ sind zu finden. Der Opener „Melanie Hargreaves Father´s Jaguar“ ist beschwingt und hat auch ein wenig Jazz in sich, und auch das sehnsüchtige „Sea Madness“ janglet leicht, und dazu spielt das Saxophon leichten Jazz.

Dabei schafft es das Album, im Ganzen stimmig zu sein und auch zurückgelehnt zu klingen. Doch der Schein trügt, denn die Texte handeln von der Brexit-Wut aber auch der Sterblichkeit, und deswegen ist „The Highest In The Land“ schön und traurig zugleich.

Erschienen bei: Tapete Records

jazzbutcher.com