Halsey – If I Can´t Habe Love, I Want Power

Wenn man sein neues Album im New Yorker „Metropolitan Museum of Art“ vorstellen darf, dann ist doch schon mal klar, dass diese Platte durchaus etwas zu bieten hat. Halsey hat ihr viertes Werk „If I Can´t Habe Love, I Want Power“ genau dort der Welt präsentiert, und das Ambiente passt im weitesten Sinne.

Immerhin sagt Ashley Nicolette Frangipane alias Halsey über den neuesten Streich, dass es ein Konzept-Album geworden ist, bei dem es um die Freude aber auch Schrecken von Schwangerschaften und Geburten geht. Dabei möchte Halsey auch aufzeigen, dass es okay ist, dass der Körper sich dabei verändert. Wer jetzt aber denkt, dass hier süßlicher und kuscheliger Pop daher kommt, der täuscht sich.

Schließlich hat Halsey ihre selbstgeschriebenen Songs von Atticus Ross und Trent Reznor produzieren lassen. Wem diese Namen nicht sagen, dem sei gesagt: bei diesen beiden handelt es sich um Mitgleider der Industrial-Rock Band Nine Inch Nails. Zwar klingen die Songs des vierten Albums jetzt nicht so zerstörerisch wie von besagter Band, aber man kann schon sagen, dass ordentlich Druck vorhanden ist und man auch eindeutig bemerken kann, wer am Mischpult gesessen hat. Denn die Songs sind wahrlich wuchtig und manchmal auch ein wenig aufgepumpt, und Halsey schafft es, dass sie trotzdem nicht übertrieben wirken. Mehr wäre dann aber auch zuviel gewesen.

Aber kommen wie nochmal zu Nine Inch Nails; die hört man heraus. Mal recht filigran mit zurückhaltenden Störgeräusche wie bei „Bells In Santa Fe“. Dabei ist bei diesem Song durchaus viel Pop vorhanden, und er hat auch etwas Filigranes. Bei „Easier Than Lying“ hingegen kommt am Ende ein wildes Krachgewitter auf einen zu, und dieser Song hätte in den Neunzigern bestimmt auch gut funktioniert. Wo wir bei den Neunzigern sind, kann man auch erwähnen, dass bei „Girl Is A Gun“ wirklich schöne Breakbeats ins Hier und Jetzt geholt wurden. Auch schön ist der Alternative-Hit, „You Asked For This“, bei dem ihr Gesang wunderbar mit dem Gitarren-Noise harmoniert. „The Lighthouse“ hat gewaltigen Rocksound zu bieten, und auch hier macht Halseys Gesang eine gute Figur. Was aber auch gefällt, ist, wenn es auch mal ruhiger zugeht, und auch davon hat die Amerikanerin ein paar Titel zu bieten, wie bei der sanften Folk-Ballade „Darling“ und dem Schlusssong „Ya`aburnee“.

„If I Can´t Have Love, I Want Power“ ist vielseitig, und man hört durchaus die Produzenten heraus, es bietet aber doch genug eigene Momente. Nur, das mit der Schwangerschaft nimmt man beim Hören dann nur beiläufig wahr.

Erschienen bei: Universal

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