Hard Feelings – Hard Feelings

Beim letzten Róisín-Murphy-Album „ Róisín Machine“ von 2020 erlebte man ein Werk, das gekonnt und glaubhaft dem Disco huldigte. Dabei ehrte die ehemalige Moloko Sängerin dieses Genre und seine Geschichte, dennoch schaffte sie es, diese ins Hier und Jetzt zu bringen. Eines der Kernstücke ist „Something More“, und dieses wurde von Amy Douglas geschrieben.

Diese Sängerin hat sich diesem Genre schon seit über zehn Jahren verschrieben, doch ein richtig großer Wurf ist ihr erst mit Hard Feelings und dem gleichnamigen Debüt gelungen. Dabei ist sie nicht alleine, denn sie hat die Hot-Chip-Spürnase Joe Goddard an ihrer Seite. Herausgekommen ist ein wirklich tolles Album, das seinen Platz zwischen Disco und House gefunden hat.

Eines der wichtigsten Merkmale dieser beiden Richtungen ist der Hang zum Hedonismus und das Einfangen des aktuellen Moments. Genau das ist die Stärke dieser Langspielplatte, sie reißt einen mit, ohne dass man dabei nach besonderen Ohrwürmern sucht, vielmehr will man sich treiben lassen. Ein gutes Beispiel ist „You Always Know“, das sich sehr an die frühen Neunziger-Jahre-House-Stücke wie etwa von Ce Ce Peniston erinnert und wo auch noch Hi-NRG klar zu spüren ist. Letzteres durchzieht das ganze Album. Vieles würde auch wunderbar auf dem letzten Róisín-Murphy-Werk passen, und dieses ist auch eine klare Referenz für Hard Feelings. Auch die Dance-Alben von Goldfrapp sind hier nicht fern.

Man muss gestehen, dass die kraftvolle Stimme von Amy Douglas jedes der acht Stücke vorantreibt und „Hard Feelings“ zu einem mittelschweren Klassiker macht.

Erschienen bei: Domino Recordings

hardfeelings.net