Lump – Animal

Schon vor drei Jahren stellte man fest, dass die Kombination aus der Folk-Musikerin Laura Marling und Tunng-Musiker Mike Lindsay durchaus fruchtbar ist. Dennoch schillerte das gleichnamige Debüt nicht so galant. Das holen die beiden Musiker nun mit Album Nummer zwei „Animal“ nach.

Klar, es ist auch kein klassisches Album geworden, welches glitzert, aber es ist eine der stimmigsten und filigransten Platten des Jahres geworden. Lump gelingt es, dass jeder der beiden seinen Job macht und dieses zusammen perfekt ist. Laura Marlings Stimme ist so zart und hat auch etwas ungemein Leichtes.

Wobei sie auch eine herrlich leichte Melancholie freisetzen kann, wie bei „Red Snakes“. Auch der Folktronica-Experte Mike Lindsay beherrscht es, denn die Sounds sind beim ersten Hören eher dezent. Und man kann auch sagen, dass es manchmal wie Ambient klingt. Nur hat dieser Sound es ganz schön faustdick hinter den Ohren. Es finden sich ganz dezente Geräusche oder ein Geraschel und Knistern in der Musik wieder. Dazu bastelt er mal sanfte Brüche ein, und man bekommt auch oft nicht mit, wie der Sound und somit der Song anschwillt. Wenn dann noch der Gesang von Marling dazukommt, dann ist man schon oft auf den Punkt zur Perfektion. Denn selten wurde Folk so urban und feingliedrig serviert.

Dabei ist das Album ganz anders entstanden, denn als die beiden gemeinsam auf Tour waren, haben sie mitbekommen, dass ihre Musik doch offensiv sein kann. Das bemerkt man auf „Animal“ vor allem beim Opener „Bloom At Night“. Da hört man ein Waldhorn, und dennoch gibt es einen Groove, der zerbrechlich wirkt, aber der Bass stärkt den Song noch. „Animal“ ist ein unglaublich tolles Album, welches gekonnt eigenständig ist. Noch so ein tolles Album in diesem ereignisreichen Jahr.

Erschienen bei:Partisan Records / Chrysalis

https://lump.bandcamp.com/