Saint Sister – Where I Should End

Wenn man sich Saint Sister nennt, dann vermutet man doch einen gewissen Verwandtschaftsgrad oder eine anrührende Geschichte, dass man sich im Kloster oder ähnlichem kennen gelernt hat.

Doch anhand der Namen Morgan MacIntyre und Gemma Doherty stellt man fest, dass die erste Möglichkeit nicht stimmen kann, und bei der zweiten Variante gibt es auch eine Enttäuschung. Beide haben sich 2014 beim Studieren in Dublin kennen gelernt und scheinbar hat ihre Vorliebe zur Musik sie zusammengebracht. Ihr Debüt „Shape Of Silence“ brachte ihnen in ihrer Heimat die Nominierung für den Northern Irish Music Prize ein. Drei Jahre sind seitdem vergangen, und nun liegt der Nachfolger „Where I Should End“ vor.

Auch dieser ist auch eher ein Album, das sich hineinschleicht und nicht zwingend nach Aufmerksamkeit schreit. Es ist ein Folk-Album geworden, bei dem man durchaus auch etwas Irisches heraushören kann. Vieles klingt typisch traditionell, ohne es jedoch zu sein. Man kann also ableiten, dass hier etwas Zeitloses entstanden ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie sich vor Veränderungen verschließen. So hört man bei „Any Dreams“ neben jeder Menge Streichern auch leicht hektische elektronische Beats.

Gerne spielen die beiden auch mit ihren Stimmen, wie bei „Karaoke Song“ bei dem sie mehrstimmig und im Kanon arbeiten. Die beiden unechten Schwestern sind aber auch in der Lage, cineastische Klänge zu kreieren, wie etwa bei „Irish Hour“. Man muss auch zugeben, dass einige Songs schon fast zu brav daherkommen, und im schlimmsten Fall klingt das dann wie ein guter The Corrs-Hit. Doch diese Momente sind zwar in der Unterzahl, dennoch ist „Where I Should End“ schwer zu knacken,

Erschienen bei: Fuga

https://www.saintsisterband.com/