Leon Vynehall – Rare, Forever

Es ist immer ein schwieriger Grat als Musiker: Bleibt man seinen Stil treu, dann wird es schnell langweilig, und wandelt man seine Musik immer wieder, verprellt man auch immer wieder Fans. Vorteil beim letzteren Vorgehen ist, dass man auch immer wieder neue Anhänger dazugewinnen kann.

Leon Vynehall ist auch einer dieser Musiker und Plattenreiter, die einen immer wieder überraschen. Waren seine ersten Veröffentlichung durchaus tanzbarer Deep-House, ging sein letztes Album „Nothing Is Still“ weitaus ambitionierter zu Werke, dort nahm er das Tempo heraus und verband Ambient mit Neo-Klassik. Klar, das sorgte für Verwunderung on the Dancvefloor, zeigte aber, dass der Londoner vielseitig ist. Nun sind drei Jahren vergangen, und sein neuestes Werk klingt eher wie eine Werkschau mit seltenen Aufnahmen.

Doch „Rare, Forever“ ist ein reguläres Studioalbum und führt uns ein wenig wieder zurück in die Clubs, und darauf haben viele gewartet nach dem langen Lockdown. Da gibt es Breakbeats und Drum’n’Bass-Gewitter wie „Alichea Vella Amor“ und auch technoide Momente wie „Mothra“. „Snakeskin oo Has-Been“ bietet Cumbia-Sounds. Aber „Rare, Forever“ baut auch eine Brücke zu seinen ersten Alben und den letzten, denn es gibt auch viele ruhige Stücke wie das Ambient-Stück „Farewell Magnus Gabbro“, und „All I See Is You, Velvet Brown“ hat sogar leichte Bezüge zum Jazz. Beim Opener gibt es Field Music mit sanften Neo-.Klassik-Bezügen.

Man kann sagen, dass „Rare, Forever“ das facettenreichste Album von Leon Vynehall ist und auch Überraschung bietet.

Erschienen bei: Ninja Tune

vynehall.com