Moby – Reprise
Mittlerweile veröffentlicht das ehrwürdige Deutsche Grammophon Label auch immer mehr Platten von elektronischen Musikern. Gut, bei diesen Werken gibt es natürlich immer einen klaren Ausflug für die Musiker in die klassische Musik. Der neuste Streich stammt vom New Yorker Moby.
Dieser ist nun auch wahrlich ein richtiger Star, dessen Musik so allgegenwärtig war, dass man sich dem nicht entziehen konnte. Das lag vor allem an seinem Album „Play“ (1999), welches sich sieben Millionen mal verkaufte. Die Musik des Langspielers brachte Downbeat sogar ins Werbefernsehen und somit in Ohren, die die sonst nie elektronischer Musik begegneten.
Nun ist „Reprise“ da, und bei diesem gibt es viele seiner Hits mit einem klassischen Orchester im Rücken. Dass es passt, kann man sich schon denken, wenn man sich mit der Musik des bekennenden Veganers beschäftigt hat. Und so schafft es das Budapest Art Orchestra, welches im Pop-Kontext nur einmal in Erscheinung getreten ist, und das ganze vor einem Million-Publikum, als es Conchita Wurst beim ESC zum Sieg brachte. Nun also Moby, und in vielen Momenten kommt da auch etwas sehr Schönes und Anmutiges heraus.
Zudem hat Moby auch eine tolle Gästeliste dabei. Am bekanntesten ist sicherlich der Soul-Sänger Gregory Porter, der den Sample von Vera Hall mit seiner Stimme ersetzt, und das Orchester hebt den Song an. Bei „The Lonely Night“ tauchen zwei Legenden auf, Indie-Held Mark Lanegan und Folk-Größe Kris Kristofferson singen oder, besser, croonen sich durch den Song. Das Orchester hält sich angenehm im Hintergrund. Am meisten kommt das Orchester bei dem Frühwerk „Go“ hervor oder auch bei dem Hit Proeclain. Doch manchmal wirkt das Ergebnis ein wenig müde, wie bei „Why Does My Heart Feel So Band?“.
harmant hingegen ist das David-Bowie-Cover von „Heroes“, welches durch den filigranen Gesang von Mindy Jones gelungen ist. Man muss zugeben, ein paar kleine Schwächen kann man erkennen, aber in den meisten Momenten ist es doch recht gelungen.
Erschienen bei: Deutsche Grammophon / Universal