Buzzy Lee – Spoiled Love

Buzzy Lee alias Sasha Spielberg hätte es sich auch einfacher machen können. Mit ihrem bürgerlichen Namen würden sich die Türen blitzschnell für die Musikerin und Schauspielerin öffnen, denn sie ist die Tochter des bekannten Film-Produzenten Steven Spielberg.

Doch schön, dass sie beim Musizieren auf diesen Prominenten-Bonus verzichtet, und es ist auch nicht so, dass auf ihrem Debüt „Spoiled Love“ Blockbuster-Sound für die Massen zu hören ist. Im Gegenteil, ich musste beim Opener und zudem Titelstück erst einmal den Lautstärke-Regler leicht nach oben bugsieren. Dann hört man ein sehr sparsames aber warmes Klavier und den ebenso herzergreifenden Sopran von Sasha Spielberg, und so hat sie etwas Intimes erschaffen. Klar, da denkt man vielleicht an Tori Amos, und dennoch kann man diese beiden nicht vergleichen.

Buzzy Lee hat im Vorwege auch schon mit Anderen Musik gemacht, unter anderem mit Nicolas Jaar. Das kann man auch auf Buzzy Lees Debüt hören, ihre elektronischen Klänge sind sehr dezent und auch nicht frickelig. Vielmehr umwickeln sie diese vielleicht wie ein luftiger Kokon, gerne in Form von alten Drum-Maschinen, die sich hier unterordnen.

Die Sounds auf dem Erstlingswerk sind meist sehr dezent und verbinden auch viel Kammermusik, die hier aber nicht pompös aufgetischt wird. Vielmehr ist ein melancholischer Anstrich zu erkennen, und auch die besagten Drum-Maschinen haben einen eher langsamen und verschleppten Beat. Die Synthieflächen verlaufen sich, verlieren aber nicht die Orientierung. Dadurch entstehen schon feingliedrige Momente, wie „Rules“ oder solch The-XX-anmutende Songs wie „Circles“.

Man merkt, dass Sasha Spielberg den mächtigen Nachnamen nicht nötig hat, denn sie hat einfach mit dem großartigen Album „Spoiled Love“ nachhaltig beeindruckt.

Erschienen bei: Future Classic

www.buzzylee.com