Mr- Bungle – The Raging Wrath The Easter Bunny Demo

Demo-Aufnahmen fanden früher immer auf einer Cassette statt, denn digitale Speicherung gab es noch nicht. Viele dieser Tapes schlummern irgendwo auf Dachböden umher. Dabei sind es auch tolle Zeitdokumente, denn zu diesen Zeitpunkt klingen die Gruppen meist ungeschliffen und direkt.

Auch die Supergroup hat zum Beginn ihrer Karriere ein Tape namens „The Raging Wrath The Easter Bunny“ aufgenommen. All die Songs aus diesem Werk fanden nie den Weg auf deren reguläre Platten, und so waren die Aufnahmen seit Veröffentlichung im Jahr 1986 nie wieder verfügbar. Das erklärt auch den Discogs-Preis von derzeit 653,33€, den man berappen muss, um an die Originale zu gelangen. Nun haben sich Mr. Bungle nach einer langen Trennung wieder zusammen getan, und wenn Corona vorbei ist, soll es auch Konzerte geben.

Ihre erste Amtshandlung ist, dass sie die Songs ihres Demos neu überarbeitet haben. Klar, der Vorteil liegt auf der Hand: Zum einen muss man nicht soviel hinblättern, der Klang ist besser, und man kann die Wurzeln erkennen. Allerdings muss man gestehen, dass es sich nicht mehr um die Original-Besetzung handelt. Doch das kann die Stimmung nicht trüben, schließlich bemerkt man, wie zeitlos die Songs sind.

Gut, die Titelnamen wie „Bungle Grind“ zeugen noch nicht von der Cleverness, die die Band später berüchtigt machte. Auch sind sie stilistisch noch nicht so weit wie bei ihren regulären Platten. Denn die Band brettert sich noch unbarmherzig durch den Metal-Sound, allen voran der Spielart Trash-Metal. Passend dazu sind bei dieser Neuaufbereitung des Demos die Legenden Scott Ian (ANTRHAX) und Dave Lombardo (ex-SLAYER) dabei und sorgen für entsprechenden Druck.

Auch schön zu beobachten ist, dass man schon 1986 anhand dieses Materials erkennen konnte, dass Mr. Bungle das Metal-Korsett schnell zu eng sein werden würde. Denn auch hier brechen sie mal das Tempo, und es werden mehrfach Haken geschlagen. Ein wenig haben Mr. Bungle die Titelliste variiert. „Evil Satan“ fehlt, dafür gibt es „Eracist“, „Glutton For Punishment“, das C.O.C Cover „Loss For Words“ und das großartige „Methematics“ hingegen sind neu hinzugefügt worden.

Das mag vielleicht ein wenig daran liegen, dass man die Geschichte ein wenig aus den Augen verliert, aber sie passen auch wunderbar zu dem Material, das ungemein frisch die Ohren durchpustet.

Erschienen bei: Ipecac Recordings / PIAS

mrbungle.com