Axel Fóvent – You Stay By The Sea

Es ist auf vielen Fußmatten zu lesen: „Zuhause ist es am schönsten“. Es würde mich nicht wundern, wenn Axel Fóvent diesen Spruch auch vor seiner Tür stehen hätte, es würde auf jeden Fall passen. Denn der Isländer hat seiner Heimat den Rücken gekehrt und lebte erst einmal in Amsterdam und Brighton.

Doch irgendwann merkte der Musiker, dass er zu Hause nur auf Island ist. Also zog er vor zwei Jahren wieder nach Reykjavik. Reykjavik scheint also bodenständig zu sein, und das erkennt man auch auf seinem Debüt „You Stay By The Sea“. Als foerdeflüesterer mag man dieses Werk schon alleine wegen des Namens, und auch das Wetter auf dem Cover passt ja zum norddeutschen Klima.

Musikalisch passt das auch zum Artwork, herrlich zu Herzen gehendes Songwritertum. Es ist leicht vernebelt und klingt wie ein Herbst- und/oder Wintertag und hat auch etwas Isländisches. Schließlich hat die Musik aus diesem Land immer eigenen Klang und Ästhetik, aber es ist auch nicht zu spleenig. Man erkennt bei diesen modernen Folk-Songs, dass ihm ein Refrain wichtig ist. Und als guten Beweis muss man „Driving Hours“ anhören, da ist eine weiche Melodie zu entdecken, die bei mutigen Radio-Stationen auch laufen könnte. Dazu die sehr weiche Stimme und leichter Kopfgesang. Die Arrangements sind bei diesem Song und auch allen anderen meist sehr dezent und halten sich gerne im Hintergrund.

Selbst wenn dann beim großen Geschirr mit kleinem Orchester, wie bei „Fall Asleep“, ist alles wohl temperiert und hat dabei soviel Größe, dass man nur staunen kann. Besser kann man es kaum noch machen, und man erkennt, dass Axel Fóvent hier den Spagat zwischen Eingängigkeit und Songwriterkunst und -größe beherrscht.

Erschienen bei: Nettwerk

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