Bongeziwe Mabandla – Iimini

Irgendwie dachte man, dass Bongeziwe Mabandla mit seinem dritten Album nun kleinere Brötchen backen müsste. Denn es ist das erste, welches kein Major-Label im Rücken hat. Doch hört man nun das erste Werk nach drei Jahren, sind diese Bedenken schnell vergessen.

Man hat es bei „Iimini“ mit einem ziemlich brillanten Album zu tun, das vielleicht ein wenig schüchtern daher kommt. Das ist für Musik vom schwarzen Kontinent doch ein wenig ungewohnt, da sie doch (zumindest laut westlichem Klischee) doch immer von packenden und aufreizenden Beats getrieben wird. Doch klassischen Afro-Beat gibt es auf „Iimini“ nicht, dafür zeigt Bongeziwe Mabandla eine ungemein sinnliche Seite. Was daran liegt, dass die Beats hier zwar treibend, aber eben nicht so polternd sind. Dafür schlagen diese manchmal sehr dezent kleine Haken.

Auch ungewöhnlich ist, dass die Arrangements schwer zu greifen sind. Dafür sind diese aber wunderbar verwoben mit pfiffigem Jazz, versprühen aber auch Soul-Ausstrahlung, die dabei nie dick und angeberisch aufgetragen wird. Man kann auch sagen, dass man Bongeziwe Mabandla als afrikanische Antwort auf Künstler wie Frank Ocean oder Vince Stables betrachten kann. Mit eben gleicher Sinnlichkeit geht Mabandla auf „Iimini“ zu Werke, und auch seine filigrane und zerbrechliche Kopfstimme sorgt für eine gewisse Referenz-Gleichung. Was aber ein wenig abweicht, ist die Tatsache, dass sich kaum Ohrwürmer hervortun.

Dafür erlebt man auf „Iimini“ eine kluge Mischung aus Folk, Jazz, Soul und Afrosounds, ohne jegliches Klischee zu bedienen. Großartig!

Erschienen bei: Baco Records / Broken Silence

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