AB Syndrom – Frontalcrash

AB Syndrom haben vor acht Jahren ihr Debüt „Alles Deins“ herausgebracht, das war zu einem Zeitpunkt, als Bassmusik sehr gefragt war. Und mit dem zweiten Langspieler „Hey Herz“ waren sie musikalisch dann noch auf einer viel besseren Spur unterwegs, es war ein stimmiges und filigranes Werk, welches auch gefühlvoll war.

Nun ist das Berliner Duo mit dem vierten Album „Frontalcrash“ fertig. Man muss hier gestehen, dass man hier tatsächlich Probleme hat, der Musik zu folgen. Einerseits ist das Werk gleich mit 15 Songs beladen und hat gefühlt das Maximalgewicht überschritten. Aber auch sonst sind viele der Lieder ein wenig zu vertrackt, um Zugang zu finden, und man wird bei einigen Windungen aus der Kurve geschmissen. Erschwerend wird die Stimme mit technischen Finessen bearbeitet.

Positiv kann man aber sagen, dass ihr Dubstep-Sound auch heute noch viele Unterschiede hat. Das erkennt man schon beim Opener, Titelstück und Intro, wo man spannende Percussions hört, die einen hektisch begrüßen, aber gleich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Als Gegenstück gibt es dann warme Klangflächen wie „Highspeedlove“ oder Knsierbeats wie bei „Bora Bora“. Ebenfalls positiv ist die Tatsache, dass sie gerne mit Wortspielen filigranen Humor in den Songs einbauen. Das verwundert, handeln die Texte doch meist von unschönen Themen wie Depressionen, Traumata und sonstigen Momenten menschlicher Schieflage.

Von daher kann man auch verstehen, dass dieses fünfte Album „Frontalcrash“ heißt und man deswegen manchmal Schwierigkeiten hat, den Anschluss zu finden.

Erschienen bei: Herr Direktor

absyndrom.de