Sleater Kinney – The Center Won´t Hold

„The Center Won´t Hold“ ist der Titel des neuesten Albums, des zweiten nach dem Comeback von Sleater Kinney. Beim Albumtitel kann man denken, dass die Band wie in den neunziger Jahren sehr politisch zu Werke geht. Blickt man derzeit auf den Ist-Zustand der Welt, gäbe es auch jede Menge zur Reklamation und zum Aufstand, und dennoch ist „The Center Won´t Hold“ nicht zwingend so politisch wie damals.

Zur Erinnerung; Carrie Brownstein, Corin Tucker und Janet Weiss gehörten zu wichtigsten Bands der Neunziger und wurden gerne der Riot-Grrrl-Bewegung zugeordnet, wo sie sicherlich auch gut aufgehoben waren, und dennoch, sie nur darauf zu beschränken, war und ist sicherlich zu einfach. Aber ein wenig kommen sie auch heute nicht von ihrer musikalischen DNA los, was ja auch nicht schlimm ist.

Musikalisch ist es noch immer richtig rockig und hat meist mehr Druck als die meisten neuen Acts. Der Opener und zudem das Titelstück ist ein Beispiel. Zuerst ein paar metallische Schläge mit anfänglichem Gesang, es gesellt sich ein Klavier dazu, man denkt mehr an die Neubauten, und dann bricht auf einmal der wilde Lärm heraus und der Gesang ist auch gegen den Strich gebürstet. So abstrakt und gegensätzlich wird es nicht mehr, aber es bleibt vital, auch dann, wenn mal ruhigere Töne angeschlagen werden, wie bei „Can I Go On“.

Gerne ist dieses Album auch ein wenig gebremster und langsamer als zuvor, aber das bedeutet nicht, dass die Songs keine Aufgewühltheit in sich haben. Nur entlädt sich die Wut nicht mehr so ungebremst und gebündelt wie damals bei Werken wie „Dig Me Out“. Das ist auch nicht schlimm, denn Sleater Kinney sind noch immer energisch und haben etwas zu sagen.

Erschienen bei: Caroline / Universal

http://www.sleater-kinney.co