Rainhard Fendrich – Starkregen

Rainhard Fendrich ist ein Multi-Talent, das ist auch hierzulande bekannt. Neben Moderator und Entertainer ist er auch Sänger, und einige Hits gehen auf sein Konto. Sein Markenzeichen ist, dass er ungemein charmant ist. Das bedeutet allerdings nicht, dass er sich nicht kritisch äußert. Und so findet man in seiner Karriere immer wieder Seitenhiebe gegen die Gesellschaft.

Auch sein neustes Album „Starkregen“ macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil, es ist eines der ehrlichsten, und er schafft das, was man bei vielen Musikern vermisst, er bezieht Stellung. Dabei ist es aber nicht so, dass er felsenfest mit erhobenem Zeigefinger dieses dem Zuhörer unter die Nase reibt. Ein gutes Beispiel ist „Heiße Luft“, dort bemängelt er die Politiker und deren Machthunger. Dabei zielt er vor allem auf die FPÖ und deren Hass auf Ausländer und die Eigenschaft, selbst korrupt zu sein. Die Bevölkerung ist egal und deren Wille sowieso. „Sag Ma Net Es Gibt Kan Teufel“, bei dem auch mit Konzernchefs abgerechnet wird, und das Ganze mit einem schönen Swing.

Aber auch die Sucht nach Anerkennung in Social Media ist ein Thema, und diese Menschen werden in „Social Media Zombie“ betitelt. Doch wie eingangs erwähnt, ist Rainhard Fendrich durchaus auch charmant, und deswegen gibt es auch Songs, die einfach unterhalten sollen. Das schönste Exponat ist „Nur die Liebe“, bei dem zu ruhigen Arrangements über die Wichtigkeit der Liebe gesungen wird. „Starkregen“ ist ein sehr gelungenes Werk geworden, welches herrlich unaufgeregt ist und dennoch den Finger in die Wunde legt.

Erschienen bei: RIF Musik

www.fendrich.at