Das Lumpenpack – Eine Herbe Enttäuschung

Schon mutig, sein Album „Eine Herbe Enttäuschung“ zu nennen, denn es könnte ja sein, dass der Name Programm ist, ähnlich wie eine Bifi, die im Automaten sich verhakt wenn man Hunger hat. Eine herbe Enttäuschung macht sich aber nicht breit bei dem neusten Streich des Lumpenpack. Denn positiv feststellen muss man, dass sie gerne mit ironischen Texten jonglieren.

Und da sind wir auch schon auf dem Hauptmerkmal des Duos, denn bei der Musik der beiden Herren muss man vielmehr auf die Texte achten. Denn die beiden arbeiten mit Wortspielen und haben immer eine Wagenladung Humor und wie gesagt Ironie in ihren Texten. Dabei ist es aber auch nicht so, dass man es mit singenden Scherzkeksen zu tun hat, denn die Ausgangssituation der Lieder sind meist ernste und kritischen Themen.

Beim Opener „Hauch mich mal an“ geht es darum, dass viel zu viele Verschwörungstheoretiker unterwegs sind. Der kürzeste Song, „Ironischer Lovesong“, ist auch so ein Kandidat. Da singen sie „Ein Nazi mit Gefühl, Sein Herz ist auf der Suche nach Asyl, doch sein Hirn hasst Asylanten und schon schlägt er auf sich ein“. Oft sind es dann doch eher banale Alltagsprobleme, wie etwa das Überangebot im Fernsehen, Netflix etc oder der Angelsimulator.

Manchmal sind Lumpenpack auch dicht an Die Ärzte, bei kleinen Hits wie „Kurze Hosen“ oder „Tanzende Mütter“. Gerne tobt sich das Lumpenpack musikalisch aus und machen Liedermacher-Pop, manchmal auch HipHop. Eine Enttäuschungist dieses Album nicht, eher ein Kessel Buntes mit viel Spaß.

Erschienen bei: Roof Records / Rough Trade

daslumpenpack.de