Jaakko Eino Kalevi – Out Of Touch

Ist es eigentlich normal, dass man finnische Musik nie ernst nehmen muss/kann? Die Bücher sind ja voll mit Acts aus dem Land, die schräge Musik machen. Gut, es gibt schon Kurioseres, als das, was Jaakko Eino Kalevi auftischt. Doch man soll die Musik dann doch nicht bierernst nehmen, alleine schon das Cover seines Debüts „Dragon Quest“ beweist es. Damals, 2007, hat er seinen Namen in Deathmetal-Schriftzug auf das Cover gepackt, zu hören war eine Mischung aus Jazz, Reggae, Latin und Electronic.

Seitdem ist er emsig, aber seine Musik wurde doch zugänglicher, und er singt auch längere Zeit nicht mehr auf finnisch, sondern auf englisch. „Out Of Touch“ ist sein neuster Langspieler, der Sound ist diesmal sehr wohlklingend, gerne auch weich und bequem wie ein Plüschsessel. Der Opener „China Eddie“ ist jazziger Pop, bei dem alles gut temperiert ist. Zudem ist der Song smart, Jaakko Eino Kalevis Gesang weich und das Saxophon richtig elegant. Schnieke Musik, und so geht es auch erst einmal weiter.

Alles fühlt sich an wie eine weiche Wolke, und dennoch sind Songs wie „Outside“ weit, weit weg von Chill-Out oder elektronischem Lounge-Pop. Der Finne mischt hier noch immer mal spacige Sounds, und Jazz ist mit das wichtigste Genre auf „Out Of Touch“. Das macht das Album dann hörenswert, denn es gibt auch Momente wie „People In The Centre Of The City“. Das klingt wie ein käsige Variation von Italo-Pop mit reichlich Kitsch. Doch wie gesagt, man sollte Finnen nie zu bierernst nehmen, und Jaakko Eino Kalevi mischt jede Menge Humor und Ironie auf „Out Of Touch“.

Erschienen bei: Weird World / Domino / GoodtoGo

www.jaakkoeinokalevi.com