Rick Astley – The Best Of Me

Ich erinnere mich noch ganz genau, als 1987 in der Musiksendung Formel Eins ein junger Mann aus England als die nächste Pop-Sensation gepriesen wurde. Es war auf den ersten Blick ein perfekt gestylter schlanker Mann, der aber dennoch etwas Jungspundiges an sich hatte.

Ein wenig Skepsis war da, und auch wenn der Song „Never Gonna Give You Up“ ein wenig Richtung Charts kalkuliert war, hatte dieser Song Schmiss und war ungemein eingängig. Der Song wurde ein Riesenhit und landete in England auf Eins, hierzulande passierte das Gleiche.

Der Name des jungen Mannes ist Rick Astley, und er landete danach mit Songs wie „Whenever You Need Somebody“, „Together Forever“, „She Wants To Dance With Me“, „Take Me To Your Heart“, „Hold Me In Your Arms“ und der Ballade „When I Fall In Love“ (passenderweise kurz vor Weihnachten) Hit auf Hit. Er wurde von dem findigen und äußerst produktiven Produzenten-Team Stock, Aitken & Waterman auf Spur gebracht, weshalb man ihn lange Zeit als musikalische Marionette bezeichnete. Erst mit dem 1991er Hit „Cry For Help“ nabelte sich Astley ab, suchte sich einen anderen Mann am Mischpult, und heraus kam eine Pop-Ballade mit angenehmem Gospel-Einschlag.

Allerdings zahlte sich dieser Schritt nur kurzfristig aus, denn es war sein letzter Hit, und der Brite verschwand in der Versenkung. Die Karriere schien beendet, es folgten jede Menge „Best Ofs“ in der Hoffnung, der Plattenfirma doch irgendwie noch ein bisschen Geld mit Rick Astley zu bescheren.

Nun liegt eine weitere Zusammenstellung namens „The Best Of Me“ vor. Man könnte meinen, dass diese überflüssig wäre. Doch das ist sie nicht, denn 2016, rechtzeitig zu seinem runden Geburtstag, brachte er mit „50“ ein neues Album heraus. Das landete überraschenderweise auf Platz Eins der britischen Charts, und mit „Keep Singing“, „Angels On My Side“, „This Old House“ und „Dance“ hatte er auch wieder einige Hits zu verbuchen.

Letztes Jahr gab es dann den nächsten Erfolg in seiner Comeback-Historie, das Album „Beautiful Life“, welches genauso von den Fans angenommen wurde wie sein Vorgänger, und mit dem Titelstück, „Try“ und „She Makes Me“ waren auch wieder ein paar mittelschwere Hits an Bord. Diese ganzen Songs finden sich auf der neuen Compilation, und somit ist es die einzige, die auch die zweite Karriere des smarten Sängers beleuchtet. Ganz nebenbei gibt es mit „Every One Of Us“ einen neuen Song, der wunderbar ins Repertoire des Sängers passt und eine Uptempo-Nummer ist.

Seinen bekannten ersten Hit gibt es zudem noch in einer Piano-Version, und auf einer zweiten CD tummeln sich insgesamt zehn neue Versionen bekannter Songs von Rick Astley. Das einzige, was hier fehlt, ist der Song „My Arms Keep Missing You“, welcher später durch Caught In The Act ein zweites mal zum Hit wurde.

Erschienen bei: BMG / Warner

www.rickastley.co.uk