Death Hawks – Psychic Harmony
Geht man auf Spurensuche nach „Psychic Harmony“, dem vierten Album von Death Hawks, landet man oft auf Metal-Seiten im Internet. Gut, ein wenig kann es optisch passen, denn sie könnten Stone Rocker sein. Doch diese Musik ist auf „Psychic Harmony“ nicht auszumachen. Stattdessen sind die vier Finnen diesmal eher beim Yacht-Pop angekommen. Das ist ein richtiger Bruch und erklärt auch, weshalb sich Metal-Internetseiten an diesem Werk abarbeiten.
Das ist sicherlich eine harte Nuss zu knacken für die Redakteure, denn Death Hawks haben zuvor psychedelischen Rock präsentiert und waren eine sichere Bank, weshalb sie auch für mehrere Musikpreise in Skandinavien nominiert waren. Diesmal lassen sie die klassischen Rock-Instrumente den Staub einfangen. Dafür haben sie sich Synthesizer zugelegt und sich an diesen ausgetobt.
Schon der Opener „Secret Isle“ beweist, dass dieses Tasteninstrument die Führungsrolle einnimmt und dazu so weicher Gesang, als hätten die Achtzigerjahre nicht aufgehört, und auch Yacht-Pop und „Too Slow To Disco“-Momente findet man bei diesem und auch bei anderen wieder. Vor allem am Anfang des Albums sind die Lieder noch konventionell. Erst zum Ende finden Death Hawks heraus, dass man mit den Synthies sich auch psychedelisch austoben kann.
Bei „A Room With A View“ finden sie auf einmal galanten Jazz. Bei „Secrets Of Life“ liefern sie dann spacigen Rock ab, der klingt, als wären Pink Floyd in eine kosmische Disco gebeamt wurden. Das Schlussstück „I Am A Tree“ ist sanfter, aber eindringlicher Folk. „Psychic Harmony“ bricht mit allen drei Vorgänger-Alben, und das wird einige Menschen verprellen. Aber so viel Mut muss man als Band erstmal haben.
Erschienen bei: Svart Records / Cargo