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Paradoxant – Deux

Wenn man eine Lebensaufgabe verliert, dann kann es einen schon ganz schön aus der Bahn werfen. Antoine Meersseman ist so etwas passiert. Seine Band BRNS hat sich aufgelöst und irgendwie wusste er nicht weiter. Also machte er einen radikalen Schritt und hat Bühne und Proberaum gegen Natur und Schafschere getauscht. Er hat eine Zeit als Schäfer gearbeitet und lebte mit mehr als 1000 Tieren zusammen.

Erst nach und nach kam das verlangen zurück zu musizieren und so gründete er das belgische Trio Paradoxant. „Earworms“ erschien 2021 und hatte komischerweise keines der Tierchen namens Ohrwürmer, zu bieten. „Deux“ ist der Nachfolger und auch da sind die Songs zu weit weg um Hits zu sein. Aber immerhin sind es neun Lieder geworden, die allesamt das Prädigkat „Unikat“ bekommen können.

Paradoxant spielen eine Mischung aus Electronica, psychedelischen Rock, verträumten Pop und auch ein wenig experimentelle Musik ist zu finden. Wobei es auch mal Augenblicke vorhanden sind, bei denen sie sich die Brüsseler Band auch zugänglich zeigen. Erstaunlicherweise ist es beim Opener „La Dispartion“, instrumentaler Dream-Pop, der aber auch dunkle Wolke zu bieten hat. Sogar Gesang ist bei diesem Song vorhanden und erinnert ein wenig an Tame Impala.

Manchmal kann die Band aber auch ein wenig wütender klingen, wie bei „Jamais Sans Personne“ bei denn der Gesang geschrien daher kommt und die elektronischen Sonnenschein und Gewitter pendeln. Allein bei diesem Song bemerkt man das Paradoxant eine große Bandbreite haben und sich manchmal zugänglich zeigen um im nächsten Moment dieses Tor zu schließen. Wer sich allerdings aktuell um die Schafe kümmert, weiß ich nicht.
Erschienen bei: Humpty Dumptyy Records

https://paradoxant.bandcamp.com/