Julia Holter – Something In The Room She Moves

Bei der Musik von Julia Holter muss man immer feststellen dass man ihre Schönheit und Kraft nicht immer sofort einen ins Gehör schießen. Es bedarf immer mehrere Durchläufe, dass war selbst bei ihrem 2016er Meisterwerk „Have You In My Wilderness“ so. Ein filigranes Album mit ebensolche Arrangements und die Melodien entwickeln sich zauberhaft.

„Something In The Room She Moves“ ist dass siebte reguläre Werk von Julia Holter. Diese Platte wirkt auch wieder filigran, aber auch in sich geschlossen. Es braucht diesmal mehr Zeit um dieses Werk zu verstehen. Es ist eine sehr gewagte Musik geworden, die durchaus auch avantgardistische Klänge hat. Bestes Beispiel ist „Materia“, welches gut auf Björks Album „Medúlla“ gepasst hätte. In diesem Song arbeitet Julia Holter mit ihrer Stimme, ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber der erste Song der einem auffällt.

Als nächstes fällt einen „Spinning“ auf, dieser ist kraftvoller und dennoch auch mutig ist und ihr Gesang ist auch eindringlicher. Vielleicht ist der Grund dafür dass die meisten Songs eher still und schüchtern wirken und er dadurch schnell auffällt.

Bei mehreren Durchläufen erkennt man aber dass dieses Album sehr feine Arrangements hat, die aus Bläsern, Streichern, Synthesizer aber auch aus Field Music besteht. Auffallend ist dass viele Songs dabei federleicht und schwebend sind. Julia Holter sagt dass „Something In The Room She Moves“ ein Album ist, welches das Innere des Körpers zum klingen bringen soll.

Wenn man diese Information hat dann, versteht man diese Platte. Dann machen die auftauchenden Flöten oder der dunkle Wave-Sound bei „Talking To The Whispers“ auch Sinn. In diesem Moment fällt einen die klangliche ausgewogene Palette aus Avantgarde, Soundscapes, Jazz, ein wenig Latin ohne Hüftschwung, opulenten Arrangements und als Gegengewicht Minimale Klänge aber auch feinfühlige Psychedelic. Gewagt und beeindruckend ist „Something In The Room She Moves“ und wenn es sich geöffnet ist, ist es ein kleines Meisterwerk.

Erschienen bei: Domino Records

juliaholter.com