Noam Wiesenberg – Neonomadic
Die Corona-Pandemie ist ja schon länger vorbei, aber immer noch kommen Alben heraus, die in dieser Zeit entstanden sind. Vor allem sind diese anders entstanden als geplant und auch „Neonomadic“ von Noam Wiesenberg ist so eine Platte.
Der aus Israel stammende Bassist und Cellist hat den Begriff „Neonomadic“ gewählt, weil er ein Gefühl der Wurzellosigkeit spürte und dass gerade bei dieser Krise auftrat. Zudem konnte er seine Tour nicht antreten und war somit mit seiner Familie in seiner US-Wahlheimat. Die Musik auf „Neonomadic“ ist nicht wurzellos.
Aber der Jazz von Noam Wiesenberg hingegen ist mutig und lebhaft. Man merkt dass der Musiker und seine Mitstreiter; Phillip Dizack (Trompete), Mike King (Piano)und Kush Adadey (Schlagzeug) eingespielt sind und dennoch sich nicht an starre Strukturen halten. Es ist Platz für Improvisationen und daran beteiligen sich alle.
Wobei man das Gefühl hat, dass die Trompete am meisten querfeldein rennt. Doch das liegt daran dass das Instrument gefühlt am lautesten ist. Bass und Schlagzeug agieren dezenter und dennoch variieren sie das Tempo und sorgen für eine facettenreiche Klangfarbe. Für „Neonomadic“ muss man schon ein paar Jazz-Platten gehört haben um dieses Album verstehen zu können und dennoch ist es ein zugängliches Werk geworden.
Erschienen bei: La Rserve Records