Ralfe Band – Achilles Was a Hound Dog

Man könnte meinen, dass Ralfe Band Newcomer sind, und dennoch hat die Gruppe schon die Volljährigkeit erreicht. Man kann sagen, dass sie jetzt erwachsen sind. Doch wenn man auf sein Leben zurückblickt, stellt fest, dass man mit 18 noch immer einige Flausen im Kopf hatte.

Und so klingt „Achilles Was a Hound Dog“ auch nach einer jungen Band, da der Indie Folk herrlich unkonventionell klingt. Immer ist etwas nicht ganz genau arrangiert, oder der Sänger singt ein wenig verschlurft. Dann ist der Rhythmus ein wenig am Hoppeln, und dann singen alle sich ein wenig in Trance. Genau diese Besonderheiten sorgen dafür, dass man die Musik der Herren aus dem britischen Oxford sofort mag. Sie klingen wie The Coral in bekifft, auch Adam Greens Verspultheit kann man finden.

Wobei Ralfe Band jetzt nicht so viel Humor in die Texte werfen, dafür aber bei den Arrangements sich vielseitig zeigen. Denn es gibt auch mal schwelgerischen Kammerpop, der so klingt, als wäre die fabelhafte Amelie wieder melancholisch, und dann gibt es leicht psychedelische Folk-Ausflüge, wie bei „A Thousand Miles Away“. Gerade dieser Song zeigt, dass Ralfe Band doch auch mittelschwere Großtaten erschaffen können, weil sie den Mut haben, die Songs auch mal unperfekt stehen zu lassen und nicht jeder Ton passgenau klingt. Bei denen auch mal ein Song nicht sofort kommt aber auch ein Song wie „Howl“, der ein kleiner Indie-Rockhit ist. Manchmal klingt es dann auch wie Lou Reed, der nicht so verbissen wirkt, sondern mal den Tag entspannt angeht. Wobei die Vorstellung dann doch ein wenig fremd wirkt.

Fest steht, dass „Achilles Was a Hound Dog“ von Ralfe Band ein kauziges Original ist. Bei der merkwürdigen Platte haben bestimmt auch die Algorithmen von Streamingdiensten ihre Herausforderung, Oder anders gesagt, eine KI wird nie so herrlich versponnene Musik erschaffen, wie es die Ralfe Band kann.

Erschienen bei: Talitres

https://ralfeband.bandcamp.com