Jessie Ware – That! Feels Good!
Als Jessie Ware vor elf Jahren ihr Debüt „Devotion“ herausbrachte, da wusste die Britin schon, wie man schöne Lieder schreibt. Doch wie man funkelnde Hits schreibt, wusste sie damals noch nicht.
Zu Beginn der Karriere waren die Lieder eher darauf hinaus, einen coolen Sound zu basteln, und deswegen arbeitete sie mit dem Dubstep- und Elektronik-Frickler SBTRKT zusammen, und es entstanden wirklich schöne Stücke, irgendwo zwischen Feist und James Blake. Mittlerweile ist mit „That! Feels Good!“ das fünfte Album draußen.
Bei diesem Werk ist der künstlerische Ansatz weitaus weniger, wobei diese Platte dennoch Schönheit und Größe hat. Das sind zwei Eigenschaften, die man bei DancePop-Alben nur sehr selten findet. Zudem vermittelt jeder Song gute Laune, ohne dabei leichtfertig daher zu kommen. Dabei ist die Musik phantasievoll und traut sich auch etwas zu. Der Opener „That Feels Good!“ ist zwar Disco mit House Einschlag, hat aber einen Aufbau, welchen man sonst nur im Musical findet. „Begin Again“ hat hymnenhaften Chorgesang mit einer gesunden Portion Pathos. Dabei verzettelt sich dieses Lied nicht, denn es funktioniert auch auf der Tanzfläche.
Auch hingebungsvolle Balladen wie „Hello Love“ sind smart und stören nicht. Doch man mag auf diesem Album am liebsten doch die Disco-Stücke, denn Jessie Ware liegt dieses durchaus Blut. Diese sind immer clever, und man kann bei Liedern wie „Free Yourself“ auch die Finesse von Roisin Murphy finden. Da ist man erstaunt, wie gut Jessie Ware und Produzenten-Held und Zoot-Woman-Musiker Stuart Price sich ergänzen. Zudem beweist „That! Feels Good!“, dass Disco-House-Musik auch mit Köpfchen funktioniert.
Erschienen bei: EMI / Universal