Echt! – Sink Along
Wer jetzt die Hoffnung hat, dass die Flensburger Pop-Band Echt ein Comeback startet und neue Klassiker vom Schlage „Du trägst keine Liebe in Dir“ bringt, der wird dann doch enttäuscht. Kim Frank und seine ehemaligen Mitstreiter haben sich nicht wieder vereint. Bei Echt! handelt es sich um eine Band aus Brüssel, die mit „Sink Along“ ihr zweites Album herausgebracht hat.
Bei diesem Langspieler merkt man sofort dass es sich um eine Band handelt, die auch etwas wagt. Das Wort futuristisch wird schnell verwendet, ohne zuvor zu reflektieren. Doch im Falle des Quartetts kann man es schon sagen, denn Echt! haben sich von Acts wie J Dilla, Ivy Lab oder Aphex Twin beeinflussen lassen.
Aber vor allem ist die Musik schwer in einem Genre festzumachen. Es ist durchaus Jazz, was man hört, und auch einige Instrumente, die hier auftauchen, fühlen sich dem verpflichtet. Zumal diese dann auch ähnlich temperiert sind und gerne auch mal ein wenig vom üblichen Weg abweichen. Trotzdem bleibt die Musik im Fluss und hat oft einen versteckten Groove, und manchmal könnten einige Stücke wirklich im Club funktionieren. Doch meist scheitert es am Tempo, doch dieses machen Echt! Auf andere Art wett.
Schließlich kann man sagen, dass der Bass auf „Sink Along“ eindrucksvoll wummert. Er prallt einem nicht direkt entgegen, sondern kommt langsam aber sehr tief auf einen zu. Dazu hat man auch das Gefühl, dass die Sounds bunt sind und dennoch nicht aufdringlich grell. Auch hat man das schöne Gefühl, dass die Musik recht frei klingt und der Sound sich auch gerne mal verläuft.
Dennoch bleibt immer Struktur, und vom Genremix her ist es auch sehr vielseitig. Dieser reicht von Jazz, Trap, Electronica, HipHop Beats über Avantgarde zu Bassmusik und sorgt für eine ungewöhnliche Musik.
Erschienen bei: Sdban Ultra