Julia Scheeser – Silbertablett

Julia Scheesers Stimme ist man schon sehr früh begegnet. Sie war gerade volljährig als sie als Synchronsprecherin anfing, und so lieh sie der Figur Belle die Gesangsstimme bei „Die Schöne und das Biest“, „Jasmin“ bei Aladdin oder „Victoria“ bei dem Musical-Film „Cats“ ihre Stimme.

Doch die große Begeisterung erlebt die junge Frau bei der Musik, und so brachte Julia Scheeser 2020 ihr Albumdeüt „Kopfkino“ heraus, bei dem unter anderem sogar der ehemalige Rosenstolz-Musiker Peter Plate mitwirkte. Dieses ist vielen Momenten eigenständiger als ihr Einstand. Zum einem hat sie sich von den Musical-Themen abgewandt hat und besingt jetzt Themen, die aus der Sicht einer Mittzwanzigerin handeln.

Dabei geht es um sehr viele Gefühle, und dennoch trägt die Musikerin hier nicht dick auf, und man spürt die Emotionen, die sie besingt. Schön dabei ist, dass selbst wenn mal traurige Geschichten erzählt werden, man nicht herunter gezogen wird. Der Grund hierfür ist, dass ihre Stimme immer kraftvoll und klar ist. Auch sind die Songs immer modern arrangiert und verbinden neben Pop auch Dance-Elemente. Nur wird hier alles gut ausgewogen aufgetischt, und so wird man nicht von wilden Tanz-Rhythmen überrumpelt, aber es ist auch nicht niedlicher Poesiealbum-Pop, den man hier hört.

Man kann auch sagen, dass man bei der Musik von Julia Schesser an den Pop von Namika denken muss. Zumal auch luftige Arrangements dabei sind. Man darf auch sagen, dass Scheeser hier nicht so viele ganz große Hits hat. Wobei das aber auch nicht ihr Ziel ist, denn sie will einfach ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, also die Kunst des Songwritings.

Erschienen bei: Frauschulz Management

https://www.juliascheeser.de/