Beach House – Once Twice Melody

Bei einem neuen Beach-House-Album ist immer eines gewiss, nämlich dass man tief eintauchen und sich klanglich auch total hingeben kann. Das setzt natürlich voraus, das man die Musik bewusst hört und nicht in To-Go Manier konsumiert. Das ist bei dem vorliegenden achten Langspieler „Once Twice Melody“ nicht anders.

Im Gegenteil, man muss hier noch mehr seine Ohren spitzen. Zum einen handelt es sich um ein Doppel-Album, welches somit eine lange Spieldauer hat. Da muss man sich geistig schon anstrengen, um in Zeiten von schnellen Streams 18 Songs zu folgen. Dazu handelt es sich bei „Once Twice Melody“ im weitesten Sinn um ein Konzeptalbum. Dieses Werk ist in vier „Chapter“ unterteilt, die je einen Monat darstellen sollen. Doch es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb man hier genau hinhören muss:

Die Songs von Beach House waren schon immer schwer zu greifen, da sie Meister des Dream Pop und sanften Shoegazing sind. Das haben sie all die Jahre verfeinert, und der Gesang von Victoria Legrand hebt die Songs immer auf eine besondere Höhe. Eine, die zwar Wärme ausstrahlt und dennoch immer eine spürbar Distanz aufbaut. Genau dieses ist bei „Once Twice Melody“ der Fall, man kommt den Songs einerseits so nah, wie selten bei der Musik. Trotzdem kann man die Lieder nicht greifen, und es ist schwierig, den Eingang des Albums zu finden.

Das ist dann auch die Herausforderung, denn man hört es immer wieder, und es bleibt kein Song haften. Dafür hat man immer ein so intimes und warmes Gefühl wie nur selten bei einer LP und das irgendwie zu der DNA von Beach House gehört.

Erschienen bei: PIAS / Rough Trade

beachhousebaltimore.com