Röyksopp – Profound Mysteries

Als 2014 Röyksopp „Do It Again“ (welches gemeinbsam mit ihrer befreundeten Sängerin Robyn) veröffentlichten, teilten sie mit, kein weiteres Album mehr herauszubringen, da dieses Format in heutigen Zeiten nicht mehr zeitgemäß sei. Mag ja auch sein, dass Menschen sich heute lieber an Playlisten anstatt Alben abarbeiten, und dennoch haben Svein Berge und Torbjörn Brundtland jetzt nach acht Jahren doch ein neues Album herausgebracht.

Denn es gibt noch genug Menschen, die Musik abseits von besagten Playlisten schätzen. Zudem muss man auch gestehen, dass dieses norwegische Duo er immer wieder geschafft hat, packende Langspieler mit elektronischer Musik aufzunehmen, erinnern wir nur uns an deren Debüt „Melody A.M“, welches ikonisch verehrt wird. Von daher macht es Sinn, dass sich Röyksopp auf diese Stärke besinnen. „Profound Mysteries“ ist ihr neuestes, siebtes und das erste seit acht Jahren, und man muss schon gestehen, dass es diesmal länger dauert, bis man es versteht.

Viele der Songs sind im Grundgedanken doch eher ruhiger und haben keine poppigen Melodien herausgefeilt. Selbst wenn man dann mal eine solche Melodie findet, wie „Breathe“, greift sie nicht so wirkungsvoll wie „The Girl And The Robot“ und wickelt einen auch nicht so verführerisch um den Finger wie bei „Poor Leno“. Es ist aber dennoch ein schöner Song, der behutsam in House-Pop-Sound gepackt ist. Was aber auffällt bei dieser neuen LP, ist, dass es durchaus ähnlich gesetzt wirkt wie ihr „Senior“ Album.

Die Sounds sind gerne angedeutet, und man ist nicht auf den schnellen Effekt und/oder Hit aus. Auch gehen die beiden Nordlichter aus Bergen hier mehr Wagnisse ein, denn es gibt mal fast mystische Klänge („How The Flowers Grow“) oder leise Ambient-Augenblicke („The Mourning Sun“). „This Time, This Place“ zeigt aber, dass Röyksopp auch nach über zwanzig Jahren Bandgeschichte noch dynamische Beats aus dem Ärmel schütteln können. Röyksopps Geschichte ist also genauso vital wie das Albumformat, man muss aber gestehen, dass „Profound Mysteries“ nicht ihr stärkstes Werk ist, aber auch nicht das schwächste.

Erschienen bei: Dog Triumph

profoundmysteries.royksopp.com