Lady Blackbird – Black Acid Soul

Marley Munroe ist im Südwesten der USA aufgewachsen, und da passiert es schnell, dass man sich zur Kirchenmusik hingezogen fühlt. So hat sie schnell zur Musik gefunden. Sie hat sogar einen Plattenvertrag bekommen, um christliche Musik aufzunehmen, dann entstand aber ein Bruch, und sie ging nach New York, um mit Musik zu experimentieren und ihre eigenen Wurzeln zu erforschen. Sie hat sich ausgetobt, und jetzt ist ihr Debüt „Black Acid Soul“ als Lady Blackbird erschienen.

Wenn man diese Langspielplatte hört, kann man sagen, dass die Musikerin ihren Sound gefunden hat. Dabei braucht sie nicht viel, denn ihre Stimme ist das, was man allgemein als einzigartig bezeichnet. Sie ist markant und dennoch ungemein samtig, dabei ist Blues und Soul genauso möglich. Man muss zudem sagen, dass es nur sehr wenige Sängerinnen gibt, die das so können. Von daher darf man auch Referenzen von Amy Winehouse (ohne Skandale) und Nina Simone getrost benutzen. Um diesem Timbre genug Platz zum Entfalten zu geben, sind die Arrangements eher dezent im Hintergrund gehalten.

Doch die Musiker verstecken nichts, dazu muss man nur einmal „College“ hören. Ein Piano, das gezielt der Stimme Antrieb, und Schlagwerk, das der Stimme und dem Song ein Korsett gibt. Dieser ist eindeutig dem Jazz zuzuordnen, aber nicht auf dieses Genre beschränkt. Man findet auch Soul und Blues, und dabei sind diese von typischen Sounds befreit, was aber auch an den Musikern liegt. Diese verstehen, wann es besser ist weniger aufzutischen, wie beim bluesigen „It´s Not That Easy“, bei dem es sogar eine dezente warme Orgel zu hören gibt, und „Fix It“, bei dem ganz unauffällig Soul untergemischt wird und Lady Blackbird so viel Größe ausstrahlt, ohne dass dabei ihre Stimme strapaziert wird.

Sie wirkt oft, als würde die Stimme so galant einfach aus dem Hals geschüttelt werden. Obwohl sie so eine markante Stimme hat, nimmt sich aber Lady Blackbird auch gerne mal zurück, und so gibt es sogar Stücke, wo sie nicht zu hören ist, und beim Schlussstück „Black Acid Soul“ ist ihr Gesang auch nur ein Teil eines chorlastigen Gesangs und ein Teil eines wilden psychedelischen Rittes. Alleine für diese Tatsache, dass sie sich auch mal unterordnen kann, verdient sie Respekt und zeigt Größe.

Eschienen bei: BMG

https://iamladyblackbird.bandcamp.com/