Mild High Club – Going Going Gone

Man hört es dem vierten Album „Going Going Gone“ von Mild High Club nicht an, aber es ist ein sehr politisches Werk geworden. Es geht hier um so unterschiedlichen Themen wie Glaube, Waffengewalt, den eigenen Individualismus, einhergehend mit dem Übersehen von Gemeinschaften aber auch um den Klimawandel, der (nicht nur) in der Heimat USA gerne mal geleugnet wird.

Wenn man das so liest, hat man Sorge, dass es ein zu kämpferisches Album geworden ist. Doch Mild High Club ist es gelungen, einen Langspieler zu machen, welcher klare Meinungen vertritt und diese galant verpackt. Ähnlich wie ein schönes Geschenk, welches so toll verpackt ist, dass man es gar nicht auspacken möchte.

Die Gruppe um Alexander Brettin ist musikalisch für viele Schandtaten gut, und so haben sie auch schon mit den umtriebigen King Gizzard & The Lizard Wizard eine LP aufgenommen. Gut, Gitarrensound ist auf „Going Going Gone“ nicht zu finden, aber ansonsten findet man hier Vieles, was sanft groovt und angenehm im Ohr verweilt. Es ist perlender JazzPop, der elegant ist und Haken schlagen kann. Dabei werden Latin-Sounds wunderbar weich verwebt, wie man es bei „Trash Heap“ hören kann.

Auch HipHop-Beats können einem über den Weg laufen, und dabei ziehen am Himmel weiche psychedelische Wolken auf. Auch schafft es das Piano immer wieder, sich nach vorne zu drängen und dabei die Führung zu übernehmen. Auffallend ist auch, dass der Yacht-Rock hier zu finden ist, und „Dionysian State“ klingt wie ein vergessener Hit von The Doobie Brothers. Auch schön ist, wie der Jazz bei „I Don´t Mind The Wait“ durchdreht und das Tempo herrlich treibend und wechselhaft ist. „Going Going Gone“ ist schon sehr abwechslungsreich und dennoch stimmig und hat auch noch etwas Kluges zu sagen.

Erschienen bei: Stones Throw Records

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