Pom Pom Squad – Death Of A Cheerleader

Die ganze Corona-Pandemie kann einem ganz schön die Stimmung verderben, und viele Menschen verfallen in eine Sinnkrise, aus der sie nicht mehr herauskommen. Auch Pom-Pom-Squad-Musikerin Mia Berrin kam in diese Sinnkrise, sagt aber, dass das gut ist. Denn sie hat zum ersten Mal zu sich gefunden, und das spiegelt sich auch in ihrem Debüt „Death Of A Cheerleader“ wider.

Bei diesem hat sie sich weiter entwickelt, denn ihre EP „Ow“ hatte schon tolle knackige Indie-Rock-Songs, die aber nur geradeaus gingen. Nun, bei ihrer ersten Langspielplatte gibt es aber auch Platz, mal mehr Facetten zu zeigen. Dabei sind die Songs manchmal mit zarter Melancholie versetzt, und in anderen Momenten wie „Cake“ oder „Lus“ gibt es krachigen Gitarren-Noise, und dann ist Mia Berrin auch dicht an Neunzigerjahre-Helden wie Babes in Toyland oder L7.

Das macht auch richtig Spaß, scheinbar hat sie sich mit Musik beschäftigt. Denn so ganz nebenbei haucht sie dem sechzigerjahre Hit „Crimson And Clover“ von Tommy James & The Shondells mit einem leicht bittersüßen, lärmenden Gewand neues Leben ein, ohne dabei das Original zu vergrämen. Besonders schön ist das leidenschaftliche und mitreißende „Crying“, bei dem man denkt, den besten Garbage-Song aller Zeiten gefunden zu haben. Bei „Red With Love“ hört man einen Slacker-Sommerhit, der aber dennoch irgendwie auf den Punkt kommt.

Dazwischen gibt es dann wieder richtig wuchtige Krawall-Songs wie „Shame Reactions“, und „Drunk Voicemail“ hat ein „I Love Rock´n’Roll“-Riff“, bleibt aber im Herzen eine liebenswerte Melodie. Man muss gestehen, dass „Death Of A Cheerleader“ ein wenig Zeit braucht, um sich zu entfalten, aber dann entdeckt man so viele tolle Momente.

Erschienen bei: City Slang

https://www.pompomsquadband.com