Saint Chaos – Seeing Red
Eigentlich wollte Nils Brunkhorst nur mal in ein Tonstudio gehen und Songs aufnehmen. Das war 2017, und er traf dabei den Besitzer des Studios Phil Sunday. Aus einem Alleingang formte sich die Idee eines Duos, und irgendwann war Saint Chaos geboren. Dennoch hat es bis dato gedauert, das Debüt „Seeing Red“ zu veröffentlichen. Zuvor haben sie ein paar Songs digital unters Volk gebracht.
Hört man jetzt das Album, dann ist man schon doppelt verwundert. Zum einen, weil die beiden Berliner so Krach machen können, dass man denkt, dass mindestens drei Personen mehr dabei sind. Bei jedem Songs wird dick aufgetragen, und so gibt es einen richtig bombastischen Sound. Es ist eine Mischung aus kommerziellen Rockbands wie die letzten Panic-At-The-Disco-Veröffentlichungen oder Imagine Dragons, und dazu gibt es dann auch ordentliches elektronisches Gedonner.
Auch sonst wird alles genutzt, was einen Song aufpumpt. Das sind dann kraftvoller Gesang und auch Rapparts und manchmal wird auch geshoutet. Dabei bewegen sie sich irgendwo zwischen Crossover, Nu-Metal, Alternative-Rock und Big Beat. Man kann wirklich sagen, dass man bei diesem Album auch ein Deja-Vu erlebt. Es klingt alles so wie Ende der Neunziger Jahre/ Millenniumswechsel.
Das klingt abwertend und ist dennoch sehr lieb gemeint, denn man muss gestehen, dass man selten jemanden dabei erleben durfte, der hier alle Charaktereigenschaften dieser Musik nutzt und dieses mit Herzblut. Das muss man erst einmal hinbekommen.
Erschienen bei: Saint Chaos / Odyssey Music