Someone – Shapeshifter

Warum gibt man sich als Künstlerin den Namen Someone? In Zeiten von Suchmaschinen-Abhängigkeit ist dieser Name kaum zu finden. Man hat das Gefühl, dass Tessa Rose Jackson alias Someone sich am liebsten verstecken möchte in der Anonymität, und das scheint die niederländisch-britische Musikerin perfektioniert zu haben.

Ihr Debüt „(Songs From) The Sandbox“ hat nur ein kleiner Kreis wahrgenommen, und dann zieht sie sich zurück und hat erst jetzt den Nachfolger „Shapeshifter“ fertig. Doch damit nicht genug, denn auch die neuen elf Songs sind so schüchterne Folk-.Oden, die man am liebsten mit dem besten Freund verkuppeln möchte. Sehr sanft sind die Songs arrangiert, und nur dezent ertönen Schlagzeug, Bass und Gitarre, dennoch sind die Lieder allesamt durchaus vollmundig arrangiert.

Ein gutes Beispiel ist „I´m Not Leaving“, bei dem Streicher klischeefrei daherkommen und selbst ein Schellenkranz wunderbar zum schwelgerischen Gesang der Musikerin passt. Dieser kommt oft gehaucht daher, obwohl das sicherlich nicht mit Absicht geschieht, sie hat einfach eine sehr zerbrechliche Stimme. Doch bei besagtem Song, entwickelt sie durchaus Kraft und auch einen Hang zur Melodie und zur Harmonie. In einer gerechten Welt wäre dieser Song überall im Radio zu hören. Doch dazu sind die Songs doch zu sehr Miniatur, aber blickt man dann darauf, sprießen die unscheinbaren Songs wunderbar. Dann entdeckt man auch die Bläser oder andere orchestrale Momente. Was diese Kleinode noch fördert, ist, dass im Herbst solche Musik die Seelen wärmt.

Erschienen bei: Tiny Tiger Records

www.tessarosejackson.com