Joel Culpepper – Sgt Culpepper
Wie ein gutes Album klingen muss, das weiß Joel Culpepper anscheinend ganz genau. Zum einen zählt er Doppel-Alben wie Stevie Wonders „Songs in The Key Of Life“ und Kendrick Lamars „To Pimp A Butterfly“ zu seinen Lieblingen, zum anderen nennt er sein Debüt „Sgt Culpepper“, eine klare Hommage an das Meisterwerk der Beatles.
Joel Culpepper stapelt schon recht hoch für sein Debüt. Man kann schon spoilern, an die Klassiker der Musikgeschichte kommt er nicht heran, das wäre aber auch wie der berühmte Sechser im Lotto, aber ein schon sehr gutes erstes Werk ist es geworden. Man merkt, dass der Londoner Musiker und Produzent die schwarze Musik ziemlich eingesogen hat, und vor allem das siebziger Jahrzehnt hat es ihm angetan, ohne dabei zu erstarren.
Denn seine Musik wirkt frisch, ohne dabei einem Trend hinterher zu rennen. Schließlich sind die versammelten elf Songs allesamt zeitlos und haben immer gekonnten Groove in der Hose. Es ist dabei gar kein wilder Funk-Ritt nahe P-Funk oder James Brown. Vielmehr versprühen die Songs nahezu jede Sekunde auch etwas Sinnliches, und man bemerkt auch sexy Schweißperlen. Manchmal überspannt Joel Culpepper den Bogen wie beim dritten Chapter namens „The Love“, bei dem geht es dann doch recht eindeutig zur Sache.
Ja, das Album ist unterteilt in unterschiedliche Chapter, und das ist schon mutig bei einem Debüt. Seine Musik ist immer auf den Punkt positioniert, und so kann Joel Culpepper mit aufrechtem Gang stolz auf diese Leistung sein, die durchaus auch eine gewisse Ähnlichkeit zu Prince hat. Gut, da fehlt dem Briten dann noch die Lässigkeit und der aus der Hüfte kommende Groove und Funk, aber für ein Debüt schon ziemlich gelungen.
Und noch einmal zu The Beatles; die haben auch Spuren hinterlassen. Im Booklet ist das Cover nachgebaut und auch „Sgt Culpepper“ ist ein Konzeptalbum.
Erschienen bei: Pepper Records