Greta Van Fleet – The Battle At Gardens Gate
Greta Van Fleet mussten sich ja viel Lob anhören, aber mindestens genauso viel Häme einstecken, als sie vor drei Jahren ihr Debüt „Anthem Of The Peaceful Army“ herausbrachten. Man konnte sogar lesen, dass sie die meistgehasste Band der Welt wären.
Das geht doch entschieden zu weit, aber man kann natürlich anmerken, dass Greta Van Fleet den Rock wahrlich nicht neu erfunden haben, denn viel zu sehr klangen sie nach Led Zeppelin. Ein passender Vergleich, auch wenn Page und Plant sich deutlich mehr am Blues abgearbeitet haben. Den Blues, den der Nachwuchs beim Debüt auch mit eingearbeitet hatte, aber nicht so spürbar.
Nun ist der Nachfolger „The Battle At Gardens Gate“ da, und auch damit werden sie die ewige Referenz nicht abstreifen können, was natürlich an dem Gesang von Joshua Kiska liegt, der natürlich noch immer an Robert Plant erinnert. Und auch sonst bleiben Greta Van Fleet weiterhin dem klassischen Rock treu, und auch diesmal sind alle Songs mit jeder Menge Riffs und Hooks bestückt und werden ganz schnell große Hymnen. Man muss sie nicht mögen, aber man muss anerkennen, dass sie wissen, wie man alte Rocksongs aufnimmt und dabei die Größe und Gesten wirklich umsetzen können. Das hört man beim Schlusssong „The Weight Of Dreams“, das mit seinen fast neun Minuten genug Platz für Gitarrensoli hat.
Aber sie können auch auf den Punkt kommen und dem Hardrock wirklich huldigen wie bei „The Barbarians“, mit „My Way, Soon“ gibt es auch Mitsing-Momente, und mit „Broken Bells“ gibt es auch eine Ballade, die einen berührt, aber auch Bombast transportiert. Man muss feststellen, dass „The Battle At Gardens Gate“ doch vielfältiger ist als deren Vorgänger. Und auch wenn sie den Vergleich mit Led Zeppelin nie abstreifen werden, muss man erkennen, dass sie sich diesmal schon ein wenig abgenabelt haben, denn der Blues spielt hier keine Rolle mehr. Dafür ist der Hardrock diesmal facettenreicher geworden.
Erschienen bei: Universal